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Ausgeträumt

Winklevoss-Zwillinge verlieren gegen Facebook

Der Traum vom Milliardärs-Dasein ist für die Winklevoss-Zwillinge damit fürs erste ausgeträumt. Sie hofften, in neuen Verhandlungen erheblich mehr Geld herausschlagen zu können. Wie auch in der Hollywood-Verfilmung "The Social Network" dargestellt, sollen die Winklevoss-Zwillinge zu Studienzeiten Zuckerberg als Programmierer für eine eigene Website engagiert haben, die sie zusammen mit ihrem Partner Divya Narendra aufbauen wollten.

Vergleich um 65 Millionen Dollar
Zuckerberg, so behaupten die Winklevoss-Brüder, hätte ihnen jedoch ihre Idee gestohlen und klammheimlich sein eigenes soziales Netzwerk namens Facebook aufgezogen. Nach jahrelangen Disputen einigte man sich 2008 schließlich auf einen Vergleich, der den Streit aus der Welt schaffen sollte. 65 Millionen Dollar betrug die Summe, 20 Millionen wurden in bar ausgezahlt, der Rest in Aktien. Später wollten die Zwillinge den Vergleich jedoch rückgängig machen, da die Gegenseite sie über den wahren Wert von Facebook getäuscht habe und sie deshalb eine viel zu niedrige Summe erhalten hätten, so die Argumentation.

Das dreiköpfige Berufungsgericht in San Francisco wies die Sichtweise jedoch zurück und sprach von einem „vorteilhaften Deal“, den die Kläger damals mit Hilfe eines ganzen Teams aus Anwälten und Finanzberatern ausgehandelt hätten. „Aus irgendwelchen Gründen wollen sie nun aussteigen“, schrieb der Vorsitzende Richter Alex Kozinski in der schriftlichen Urteilsbegründung. „Wie schon das Bezirksgericht sehen wir aber keinen Grund dafür, das zu gestatteten. An irgendeinem Punkt muss ein Rechtsstreit auch mal enden. Und der Punkt ist jetzt erreicht.“ Das Anwälteteam der Zwillinge sieht dies naturgemäß anders und will das Urteil anfechten.

Auch Paul Ceglia klagt wieder
An anderer Front droht Zuckerberg und seinem Anwaltsteam ebenfalls Ungemach von einem weiteren Kläger. So hat Paul Ceglia neues Beweismaterial vor Gericht eingebracht, das ihm zu 50 Prozent Anteil an Facebook verhelfen soll. Ceglia beruft sich auf einen Vertrag, den er mit Zuckerberg im Jahr 2003 vereinbart habe, in dem es um die Anfänge des Projekts "The Face Book" ging. Dazu legte Ceglia neue E-Mails von Zuckerberg vor, welche die Facebook-Entwicklung als gemeinsames Projekt darstellen. Auch auf die Winklevoss-Brüder wird Bezug genommen. Facebook bezeichnete die Behauptungen als haltlos.

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