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Wirtschaftskrise belastet Vodafone-Ergebnis

Die Schuldenkrise erschüttert Vodafone: Der weltgrößte Mobilfunk-Konzern muss wegen des schlechten Geschäfts in Südeuropa eine Riesenabschreibung verkraften. Weil die Kunden in Griechenland, Italien, Spanien und Portugal weniger telefonierten und SMS schrieben, müsse der Wert der Landesgesellschaften um insgesamt 4 Mrd. Pfund (knapp 5 Mrd. Euro) gemindert werden, teilte Vodafone am Dienstag mit.

Der operative Gewinn im Geschäftsjahr 2011/2012 (bis Ende März) sank um 2,4 Prozent auf 11,5 Mrd. Pfund. Da aber die Geschäfte in aufstrebenden Märkten wie Indien und der Türkei weiterhin boomten und Deutschland sowie Großbritannien sich stabil entwickelten, sei der Konzernumsatz um 1,2 Prozent auf 46,4 Mrd. Pfund gestiegen.

Höhere Dividende
Um seine Aktionäre angesichts der Abschreibung bei der Stange zu halten, zahlt Vodafone mehr Geld aus. Die Dividende für das Finanzjahr 2011/12 steige - ohne die Ausschüttung aus dem US-Geschäft - um sieben Prozent auf 9,52 Pence je Papier und solle auch im laufenden Geschäftsjahr nochmals um sieben Prozent steigen. Bei den Anteilseignern kam das gut an: Die Aktie legte an der Londoner Börse 3,5 Prozent zu.

Die Schuldenkrise in Europa wird dem Branchenprimus auch dieses Jahr zu schaffen machen. „Europa wird weiterhin herausfordernd sein“, sagte Konzernchef Vittorio Colao. Deshalb werde Vodafone seine Prognose, nach der der Mobilfunkumsatz mittelfristig pro Jahr um ein bis vier Prozent wachsen solle, in diesem Jahr knapp verfehlen. Operativ solle ein Gewinn zwischen 11,1 und 11,9 Mrd. Pfund erwirtschaftet werden.

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