Zalando mit tiefroten Zahlen
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Der Online-Modehändler Zalando hat das vergangene Quartal mit einem deutlichen Umsatzschub, aber auch mit roten Zahlen abgeschlossen. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um 41 bis 43 Prozent auf bis zu 717 Millionen Euro zu, wie Zalando in der Nacht zum Donnerstag mitteilte. Nach vorläufigen Zahlen gab es jedoch einen bereinigten Verlust vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 18 bis 32 Millionen Euro.
Betrugsfälle
Ein Grund seien „gezielte Wachstumsinvestitionen“, hieß es. Die Berliner Firma sei bereit, „kurzfristige Einbußen bei der Profitabilität in Kauf zu nehmen, um Wachstum zu beschleunigen und Marktanteile zu gewinnen“, erklärte Vorstand Rubin Ritter. Dazu hätten Investitionen in die Logistik sowie die Vermarktung von App-Downloads gehört. Zudem hätten Betrugsfälle aus dem ersten Halbjahr 2015 zu niedrigeren Einnahmen aus Inkasso-Forderungen als ursprünglich angenommen geführt, hieß es - „insgesamt in Höhe eines einstelligen Millionenbetrags“.
Ritter machte keine Angaben zur Art der Betrugsfälle im ersten Halbjahr - im dritten Quartal habe sich die Lage aber wieder deutlich beruhigt, sagte er. Bei einem Geschäft in der Dimension von Zalando könne man auch bei relativ niedrigen Betrugsquoten auf Millionen-Beträge kommen, betonte Ritter.
Wachstum kostet
Die höheren Ausgaben in dem Quartal seien auch eine Folge des beschleunigten Wachstums gewesen, sagte Ritter. „Wir mussten kurzfristig Kapazitäten aufbauen, das ist immer teurer.“ Das dritte Quartal mit dem Abverkauf des Sommer-Sortiment habe in der Branche aber auch traditionell schlechtere Margen. Zudem sei bewusst in Werbung mit App-Downloads investiert worden, weil Zalando mehr Nutzer auf mobilen Geräten gewinnen wolle. Das werde sich in den nächsten Quartalen niederschlagen.
Für das gesamte Jahr rechnet Zalando nun mit einem höheren Umsatzwachstum von bis zu 35 Prozent. Dafür solle der operative Gewinn etwas niederiger als bisher erwartet ausfallen.
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