Ausblick: Diese Start-ups kommen 2011
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Sie haben bereits erste Tests hinter sich gebracht oder Prototypen präsentiert, sie suchen nach Investoren, verpassen ihren Produkten den letzten Schliff oder wälzen bereits Expansionspläne. An frischen Ideen und innovativen Produkten mangelt es jungen österreichischen IT-Unternehmen nicht.
Die FUTUREZONE präsentiert (in alphabetischer Reihenfolge) sieben Start-ups aus Österreich oder mit Österreich-Bezug, die heuer durchstarten wollen.
ClearKarma
In drei Schritten zum verträglichen Produkt: Das verspricht das derzeit in Aufbau befindliche Start-up ClearKarma von Gründerin Sylvie Chin, das in Österreich entwickelt wird. Die Nutzer sollen sich in näherer Zukunft eine App auf ihr Handy laden können, die Strichcodes ausliest. Ist das Produkt erkannt, greift das Programm auf die ClearKarma-Datenbank zu und erläutert dem Nutzer, ob er die Ware verträgt oder allergisch dagegen ist. Dazu können die eigenen Allergien im eigenen Profil bekannt gegeben werden. Außerdem gibt die App Auskunft darüber, wie umweltverträglich Produkte sind. Im Team sind Gesundheitsspezialisten und Forscher der Universitäten Graz und Zürich, derzeit läuft ein Investorenprogramm.
egoArchive
egoArchive, das sich derzeit im Alpha-Stadium befindet, soll eine persönliche Suchmaschine werden. Als Plugin für den Browser (derzeit Firefox und Chrome), loggt egoArchive sämtliche Webseiten mit, die man ansurft, und speichert deren Inhalte als Text und Screenshot online ab. So kann der Nutzer später bei Bedarf auf die Inhalte zugreifen und muss nicht mehr aktiv selbst Bookmarks anlegen oder Links speichern. Derzeit ist Gründer Gerald Bäck, auch bei der Agentur Digital Affairs tätig, auf Finanzierungssuche. Geplant ist ein Freemium-Modell: Wer mehr als drei Tage Surfen speichern will, zahlt monatlich einen kleinen Eurobetrag. Facebook und Twitter sollen auch integriert werden.
Jumio
Jajah-Gründer Daniel Mattes, bereits als "Bill Gates der Alpen" bezeichet, wollte mit Jumio eigentlich schon im Herbst 2010 sein neues Baby an den Start bringen. Jumio basiert auf einem Patent, dass sich Mattes nach dem Verkauf von Jajah an die Telefonica sicherte, und soll einen neuartigen, sicheren Weg der Online-Zahlung bringen. Die noch sehr kryptische Webseite gibt kaum Aufschluss darüber, wie Jumio genau funktionieren wird - der Web-Dienst soll jedenfalls alle Notwendige zwischen Käufer und Verkäufer abwickeln und Cyberkriminellen jede Chance auf Beute nehmen. In einem neuen Werbe-Video besingt der bosnische Opernsänger Jasmin BaÅ¡ić Jumio jedenfalls in höchsten Tönen.
Newsgrape
Vorschusslorbeeren haben der Österreicher Felix Häusler (21) und der Deutsche Leo Fasbender (22) für ihr "YouTube für Texte" schon genug bekommen. 2011 gilt es, ihre Plattform, die Leser und Schreiber verbinden und so eine kleine Medienrevolution schaffen will, zum Laufen zu bringen. 50 Prozent des benötigten Startkapitals konnten die beiden Gründer bereits über Kickstarter lukrieren. 2011 wird es einerseits darum gehen, national und international genug Content-Produzenten auf die Seite zu bekommen, und andererseits genug Werber zu binden, um sich selbst und die Schreiber, die an den Einnahmen beteiligt werden, zu finanzieren.
Qriously
Entwickler kostenloser Smartphone-Anwendungen können derzeit nur mit Werbung Geld verdienen. Das in Wien gegründete Start-up Qriously will das ändern. Statt Werbung in Apps zu schalten will das junge Team um Christopher Kahler im Auftrag von Marktforschern und Unternehmen Meinungen von App-Nutzern abfragen. App-Entwickler werden an den Einnahmen beteiligt. Die Software des Start-ups ist bereits in mehr als 20 Applikationen integriert, die ingesamt mehr als sechs Millionen Mal heruntergeladen wurden. Nach einer mehrmonatigen geschlossenen Testphase will Qriously Anfang März offiziell an den Start gehen.
STARTeurope
Ein Start-up für andere Start-ups: Die Initiative STARTeurope hat sich 2009 zum Ziel gesetzt, jungen Internet-Firmen auf die Beine zu helfen. Zentral dabei sind die Events, die organisiert werden, um einerseits Interessierte zusammenzubringen und andererseits Jungunternehmern Grundlegendes (vom Pitchen bis zum Business-Plan) beizubringen. War STARTeurope 2010 schon beim Wirtschaftsforum Alpbach vertreten, soll das Format 2011 auf alle Bundesländer ausgeweitet werden. Außerdem ist auch die Expansion in andere europäische Länder angedacht.
Twingz
Twingz, wie der Name schon durchblicken lässt, will ein "Twitter for Things" sein und hängt sich damit an das große Schlagwort "Internet der Dinge". Über die Plattform soll es möglich werden, mit Gegenständen zu kommunizieren, also etwa den Status der Waschmaschine unterwegs abzufragen. Wie man heute schon via SMS oder Twitter entsprechend gerüsteten Geräten Befehle geben kann, könnte sich Twingz zu einem Standard der Mensch-Maschine-Kommunikation entwickeln. Derzeit wird in Büros in Österreich, Deutschland und der Schweiz emsig an der Umsetzung gearbeitet.
Die österreichischen Start-ups des Jahres 2010
(Jakob Steinschaden, Patrick Dax)
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