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Digital Life

Bitcoin und Co bleiben riskant, sagt Raiffeisen

Das Risiko von Bitcoin und Co dürfe auch weiterhin nicht unterschätzt werden, erklärte Raiffeisen-Analyst und Kryptowährung-Experte, Valentin Hofstätter, heute, Mittwoch, bei einem Gespräch vor Journalisten. Trotz des starken Kursverfalls Anfang dieses Jahres scheinen digitale Währungen wie Bitcoin wenig an Attraktivität verloren zu haben. Der Hype um Kryptowährungen lasse sich durchaus mit jenem des "Internetbooms" in den 1990ern vergleichen, der bereits damals eine breite Anwendung und unbeschränkte Partizipationsmöglichkeiten versprach. Der Unterschied zu heute sei jedoch, dass der derzeitige Hype um Kryptowährungen um einiges gefährlicher sei, wie Hofstätter erklärt. Eine sichere Prognose, ob sich diese tatsächlich durchsetzen werden, sei genauso wenig möglich, wie eine Antwort auf die Frage, ob man von solchen alternativen Währungen tatsächlich nachhaltig profitieren könne.

Hingegen sei jene Technologie, die Kryptowährungen zugrunde liegt - die sogenannte Blockchain Technologie - hoch interessant. Das Potenzial von Blockchains geht weit über die Anwendung von Kryptowährungen hinaus und kommt dabei völlig ohne diese aus. Mit einer mittelfristigen Anwendung einer solchen Technologie, beispielsweise bei der Abwicklung von Transaktionen zwischen Banken, könne man durchaus rechnen, da bereits viele Banken und Finanzdienstleister hohe Summen in Blockchain investieren, sagte Hofstätter.

Staat obsiegt

Trotzdem dürfe man Blockchain nicht mit Kryptowährungen verwechseln, betonte er. Inzwischen existieren mehr als 1.000 verschiedene Kryptowährungen, ob und welche sich in Zukunft als alternatives Zahlungsmittel tatsächlich durchsetzen werden, werde noch längere Zeit völlig offen bleiben. Hofstätter äußerte dabei Zweifel, dass dies auf eine der derzeit bekanntesten, nämlich Bitcoin, zutreffen werde. Sollte sich künftig eine andere Kryptowährung in der Praxis durchsetzen, würde der Kurs von Bitcoin dauerhaft gegen Null gehen und das Totalverlust-Risiko auf ein beträchtliches Ausmaß ansteigen. Daneben litten, laut Hofstätter, noch viele der jetzigen digitalen Währungen an "Kinderkrankheiten", was Investitionen in diese noch riskanter mache.

Grundsätzlich glaubt Hofstätter aber nicht, dass sich alternative bzw. private Währungen gegen staatliche durchsetzen werden, allein schon aus dem Grund, dass Notenbanken künftig durchaus selbst digitale Währungen anbieten könnten. Realistischer sind für Hofstätter vielmehr Weiterentwicklungen im Bereich alternativer Zahlungsmittel selbst.

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