Nordkorea testet Hyperschall-Rakete
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Nordkorea hat mitgeteilt, erfolgreich eine Hyperschall-Rakete getestet zu haben. Der Test der Hwasong-8-Rakete sei am Dienstag erfolgt und von "großer strategischer Bedeutung", meldete die amtliche Nachrichtenagentur KCNA am Mittwoch. Sollten die nordkoreanischen Angaben zutreffen, hätte das international isolierte Land eine weitere Etappe bei der Aufrüstung seines Waffenarsenals erreicht. Südkoreas Präsident Moon Jae-in forderte eine "umfassende Analyse".
Nordkorea wolle seine Verteidigungskapazitäten um ein "Tausendfaches" erweitern, schrieb KCNA. Demnach wurde die Rakete aus der Provinz Jagang im Norden des Landes abgefeuert. Der Test habe die "navigatorische Kontrolle und die Stabilität der Rakete" sowie die Gleitflug-Eigenschaften des Gefechtskopfs bestätigt, erklärte KCNA. Die Staatszeitung "Rodong Sinmun" veröffentlichte ein Foto, das die Rakete beim Start zeigen soll.
US-Militär kann Rakete "aufspüren und abfangen"
Das südkoreanische Militär hatte über den nordkoreanischen Raketentest am Dienstag informiert, jedoch keine Daten zur maximalen Flughöhe und der Flugstrecke öffentlich gemacht. Am Mittwoch erklärte das Militär aber, dass südkoreanische und US-Streitkräfte in der Lage seien, die Rakete "aufzuspüren und abzufangen". Basierend auf einer Einschätzung der Eigenschaften der Rakete wie seiner Geschwindigkeit folgerten die Militärs, dass Nordkorea noch in "der Anfangsphase der Entwicklung" stecke.
Hyperschall-Raketen müssen mindestens fünfmal so schnell wie Schall sein (Mach 5), um die Definition zu erfüllen. Durch die hohe Geschwindigkeit sind sie schwerer für Raketenabwehrsysteme abzuwehren. Außerdem bleibt weniger Zeit um die Rakete abzufangen, nachdem ihr Start erkannt wurde, weil sie schneller beim Ziel ist.
Laut KCNA gehört die Entwicklung einer Hyperschall-Rakete zu den 5 "Top-Prioritäten" des 5-Jahres-Plans der Führung in Pjöngjang im Rüstungsbereich.
Nord- und Südkorea rüsten auf
Sowohl Nord- als auch Südkorea vergrößern aktuell ihre Waffenarsenale. Beobachter*innen befürchten ein Rüstungswettrennen in Ostasien, das auch Auswirkungen auf China und Japan haben könnte. Diesen Monat testete Nordkorea, das wegen seines Atom- und Raketenprogramms unter strikten US- und UN-Sanktionen steht, nach eigenen Angaben bereits einen Langstrecken-Marschflugkörper sowie eine ballistische Kurzstreckenrakete.
Auch in Südkorea fließen Milliarden in die Waffenentwicklung. Kürzlich testete Seoul erstmals eine U-Boot-gestützte ballistische Rakete. Am Dienstag fand eine Zeremonie zur Inbetriebnahme eines U-Boots statt, das ballistische Raketen mitführen kann.
"Militärische Stellung verbessern"
Nach Einschätzung des Professors Lim Eul-chul, vom Institut für Fernoststudien der Kyungnam-Universität, versucht Pjöngjang, seine Waffenentwicklung als "Mittel einzusetzen, um sich Raum für diplomatisches Manövrieren" zu verschaffen. Zudem wolle Nordkorea seine "militärische Stellung verbessern".
Laut Lim ist mit weiteren nordkoreanischen Tests in der Zukunft zu rechnen. "In gewisser Weise war das Verhalten Nordkoreas in jüngster Zeit sehr vorhersehbar. Sie haben militärische Aktionen angekündigt und führen sie nun Schritt für Schritt aus."
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