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Passagierflugzeuge sollen künftig mit nur einem Piloten fliegen

Künftig könnten Passagierflugzeuge mir nur einem Piloten oder einer Pilotin fliegen. Laut einem Bericht von The Register drängen die Regulierungsbehörden die Internationale Zivilluftfahrt-Organisation der Vereinten Nationen (ICAO) die Möglichkeit zu prüfen, einen solchen Flugbetrieb zur Norm bei kommerziellen Flügen zu machen.

In einem Arbeitspapier, das beim Luftfahrtnormungsgremium eingereicht wurde, fordert die Europäische Agentur für Flugsicherheit (EASA) im Namen der Mitgliedstaaten die „erforderlichen Voraussetzungen“ für eine sichere Einführung des kommerziellen Luftverkehrs von großen Flugmaschinen mit optimiertem Besatzungs-/ Einzelpilotenbetrieb. Gleichzeitig soll ein gleichwertiges oder höheres Sicherheitsniveau gewährleistet werden, wie im derzeitigen Betrieb erreicht wird. 

Mangel an qualifizierten Pilot*innen

Die Hauptgründe für diesen Vorschlag: Senkung der Betriebskosten und Personalmangel. Dennoch müssten potenzielle zusätzliche Kosten im Zusammenhang mit der Bodenunterstützung auf höherer Ebene und bidirektionale Kommunikation ebenfalls berücksichtigt werden, heißt es im Paper. Auf Seiten der Flugzeughersteller könnte die Entwicklung und Zertifizierung neuer Cockpit-Designs und zugehöriger Systeme erhebliche Investitionen erfordern, mittel- und langfristig könnte das aber wahrscheinlich Sicherheitsvorteile und Einsparungen bringen, heißt es weiter.

Die Anforderungen für eine vollständige Fluglizenz seien außerdem hoch. Dies könnte zu einem Mangel an qualifizierten Pilot*innen führen.

Zwei Pilot*innen oft erforderlich

Zwei Pilot*innen auf einem Flug zu haben, kann allerdings durchaus wertvoll sein, wie mehrere Fälle in der Vergangenheit gezeigt haben. Einer davon ist etwa „das Wunder auf dem Hudson“ im Jahr 2009. Der Kapitän und sein Co-Pilot landeten einen US-Airways-Airbus A320 in Zusammenarbeit sicher auf dem Hudson River. Zuvor hatten sie einen Gänseschwarm im Flug getroffen, wodurch beide Triebwerke ausfielen. Alle Passagier*innen überlebten.

Grundsätzlich ist die Technologie für Einzelpilot*innen da. Inwiefern sich die breite Öffentlichkeit sowie die Aufsichtsbehörden psychologisch wohl fühlen mi bei einem Betrieb mit nur einem/r Einzelpilot*in, wird sich aber wohl noch zeigen. 

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