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Digital Life

Soros-Stiftung kritisiert Facebook wegen Negativkampagne

Facebook hat in den USA eine PR-Firma dafür bezahlt, seine Kritiker ins schlechte Licht zu rücken. Dabei wurde auch die Aufmerksamkeit auf Finanzier und Mäzen George Soros gelenkt, der ein häufiges Angriffsziel für Konservative wie US-Präsident Donald Trump - aber auch für antisemitische Verschwörungstheorien - ist.

Soros' Stiftung Open Democracy Foundations verurteilte das durch einen Bericht der "New York Times" bekanntgewordene Vorgehen des weltgrößten Online-Netzwerks scharf. "Ihr Methoden bedrohen die Werte, auf denen unsere Demokratie beruht", schrieb ihr Präsident Patrick Gaspard in einem offenen Brief an Facebook-Geschäftsführerin Sheryl Sandberg. Er verwies darauf, dass Soros zu den prominenten Trump-Kritikern gehörte, denen vor einigen Wochen Rohrbomben geschickt wurden.

Beziehung beendet

Facebook räumte am Donnerstag ein, dass das Online-Netzwerk mit der PR-Firma Definers zusammengearbeitet habe, die tatsächlich Journalisten ermutigt habe, sich die Finanzierung der Organisation "Freedom from Facebook" (Freiheit von Facebook) genauer anzusehen. "Die Absicht war, zu demonstrieren, dass es nicht einfach nur eine spontane Basiskampagne war, wie von ihr behauptet, sondern sie von einem bekannten Kritiker unseres Unternehmens unterstützt wurde." Dies als antisemitsche Attacke darzustellen, wäre aber "verwerflich und falsch", erklärte Facebook. Die Geschäftsbeziehung zu Definers sei "vergangene Nacht" beendet worden, hieß es ohne eine Begründung.

Ein Sprecher von Open Society Foundations sagte der "New York Times", die Stiftung habe zwar zwei Mitglieder-Organisationen von "Freedom from Facebook" unterstützt, aber nicht die Kampagne selbst. Andere Informationen aus dem Artikel der "New York Times" wies Facebook unterdessen zurück. So bestritt das Online-Netzwerk unter anderem, dass der damalige IT-Sicherheitschef Alex Stamos bei seinen Untersuchungen zu russischen Propaganda-Kampagnen im Umfeld der US-Präsidentenwahl 2016 gebremst worden sei. Auch die Darstellung, dass Geschäftsführerin Sheryl Sandberg ein Gesetz gegen Online-Werbung für Prostitution unterstützt habe, um Punkte bei konservativen Abgeordneten zu sammeln, sei falsch, hieß es.

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