CobraJet

CobraJet

© SkyDefense

Militärtechnik

Mini-F-35 soll Drohnen mit Elektroschock-Raketen zerstören

SkyDefense hat den CobraJet vorgestellt. Der soll das ultimative Instrument zur Abwehr von feindlichen Drohnen werden.

Das Unternehmen aus Colorado verspricht mit dem elektrischen angetriebenen, senkrechtstartenden, mit Raketen bewaffneten, Stealth-KI-Drohnenjäger so viel, dass der CobraJet gerade zu nach Vaporware schreit. Dass es aktuell nur wenig detaillierte, gerenderte Bilder und Videos des Fluggeräts gibt, hilft nicht gerade, diesen Eindruck zu mindern.

Der CobraJet sieht wie eine Mischung aus F-22 und F-35B aus – aber im Mini-Format. In einer Presseaussendung zieht SkyDefense sogar direkt Vergleiche mit den Kampfjets der 5. Generation, weil CobraJet Fähigkeiten mit ihnen teile.

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Der Jet soll 1,8 Meter lang sein und eine Flügelspannweite von 1,5 Meter haben. Das entspricht in etwa 12 Prozent der Größe einer F-35B.

CobraJet soll LiftFan-Prinzip der F-35B nutzen

Wie die F-35B soll CobraJet senkrecht starten können. Anstatt wie andere Drohnen in dieser Größe auf horizontale Propeller zu setzen, soll CobraJet das LiftFan-Prinzip der F-35B nutzen.

Dazu werden im Senkrecht-Modus an der Ober- und Unterseite Klappen für einen nach unten gerichteten Lüfter geöffnet und die verstellbaren Düsen der Triebwerke ebenfalls nach unten gerichtet.

CobraJet

CobraJet

Dass SkyDefense geschafft hat, dieses System der F-35B im Kleinformat zu kopieren – ohne Patente oder ähnliches zu verletzen – wäre beachtlich. Die Entwicklung des LiftSystems der F-35B kostete nämlich 1,3 Milliarden US-Dollar im Jahr 2001.

Heute wären das 2,32 Milliarden US-Dollar. Und die Tatsache, dass bisher nicht mal Russland, China oder westliche Staaten das System für Kampfjets der 5. Generation kopieren konnten oder wollten, zeigt, dass es entweder schwierig und/oder mit sehr hohen Kosten verbunden ist.

Elektrischer Antrieb

CobraJet soll rein elektrisch fliegen. Dazu nutzt er „Tri-Jet-Motoren“. Das suggeriert, dass es 3 Elektromotoren gibt. Einen für das Triebwerk links, einen für das Triebwerk rechts und vermutlich einen für den Lüfter für die vertikalen Starts.

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Das würde heißen, dass hier nicht das LiftSystem der F-35B 1:1 kopiert wurde. Dort wird nämlich der Aufwärtsschub für den Lüfter vom Haupttriebwerk mittels einer Antriebswelle zur Verfügung gestellt.

Durch die Senkrechtstartfähigkeit soll CobraJet kurzzeitig schweben können. Prinzipiell ist die Funktion gedacht, damit er bei wenig Platz und im Gelände, wie etwa Wiesen, starten und landen kann. Alternativ soll er von Trucks, Schiffen oder aus dem Frachtraum einer C-130 starten können.

Der CobraJet soll mit seinem Elektroantrieb über 322 km/h schnell fliegen können. Für die nötige Reichweite und Ausdauer sollen Festkörperakkus sorgen. Daten zu Reichweite und Flugdauer lieferte SkyDefense bisher nicht.

CobraJet

CobraJet

Stealth-Drohne mit Raketen

Der Rumpf des CobraJets soll aus Kohlefaser bestehen. Es wurde designt, um Stealth-Eigenschaften zu haben. SkyDefense spricht von einem reduzierten Radarquerschnitt, nennt aber auch hier keine konkrete Größe.

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Ähnlich wie beim Vorbild F-22 und F-35, sind die Waffen in einem internen Waffenschacht untergebracht, um für bessere Stealth-Eigenschaften zu sorgen. CobraJet ist als Abfangjäger gedacht, um feindliche Aufklärungs- und Kamikazedrohnen vom Himmel zu holen.

Das soll er mit Viper-Raketen machen, die ebenfalls SkyDefense produzieren will. Diese haben einen Durchmesser von 30mm. Statt Sprengstoff haben sie einen Elektroschocker. Um das zu demonstrieren, zeigt SkyDefense ein Video. Der Elektroschocker darin sieht aber einfach nur wie ein gewöhnlicher Elektroschocker aus, die man in Österreich ab etwa 40 Euro kaufen kann.

Die Kombination aus kinetischer Rammenergie und Elektroschock soll die feindlichen Drohnen unschädlich machen. Optional sollen die Raketen mit einem Fallschirm bestückt werden können, um die deaktivierten Drohnen sanft vom Himmel gleiten zu lassen.

Wie das technisch funktionieren soll, nachdem die Elektroschock-Rakete die feindliche Drohne gerammt hat, wird nicht verraten. Jedenfalls soll der CobraJet bis zu 8 Viper-Raketen tragen können.

So stellt sich SkyDefense vor, dass eine Rakete mit Fallschirm eine deaktivierte Drohne zu Boden bringt

So stellt sich SkyDefense vor, dass eine Rakete mit Fallschirm eine deaktivierte Drohne zu Boden bringt

Mit der Raptor-Rakete will SkyDefense eine gelenkte Variante der Viper anbieten. Sie hat einen Durchmesser von 40mm. Aufgrund der Größe passen nur 2 Stück davon in den Waffenschacht des CobraJets.

Raptor-Rakete

Raptor-Rakete

KI übernimmt das Steuer

Als wäre das alles nicht schon beeindruckend genug, soll CobraJet auch weitgehend selbstständig agieren können: Er ist KI-gesteuert. Man weist ihn lediglich ein Einsatzgebiet zu, in dem er dann selbstständig feindliche Drohnen abschießt und danach zur Basis zurückkehrt. Dort wird die Munition nachgefüllt und er kann zur nächsten Mission starten.

Das Ganze soll er dank seiner Sensoren und Kameras auch in der Nacht und bei schlechtem Wetter können. Die Kommunikation mit CobraJet soll per Satellit stattfinden. Um Kosten zu sparen, soll eine kommerzielle Lösung genutzt werden. SkyDefense nennt konkret Starlink. Außerdem soll CobraJet eine Funkverbindung und einen GPS-Empfänger haben, die nicht von Jammern blockiert werden können.

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CobraJet

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CobraJet ist angeblich schon bald erhältlich

Laut SkyDefense sei CobraJet günstiger als viele andere Drohnenabwehrsysteme, nennt aber keinen Preis. Obwohl es noch nicht mal echte Videos des Fluggeräts gibt, soll CobraJet schon ab dem zweiten Quartal 2025 verkauft werden.

Sollte CobraJet wirklich bald abheben, ist eher unrealistisch, dass er alle Versprechen erfüllt, bzw. alle angepriesenen Features am Bord hat. Auf so wenig Platz so viel Technologie unterzubringen, wirkt zu ambitioniert. Außerdem sind noch zu viele Fragen dazu offen, weshalb CobraJet wie eine „Wunderwaffe“ anmutet. Und Wunderwaffen sind nie so wunderbar, wie sie vorher versprochen werden.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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Gregor Gruber

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