A view shows rue Cremieux, a street lined with colorful, terraced homes, and a hostel "L'Hotel Particulier" located in the 12th district of Paris
© Reuters / CHARLES PLATIAU

Digital Life

Straße in Paris will Instagrammer aussperren

Die Rue Crémieux ist derzeit die beliebteste Straße in Paris. Das Kopfsteinpflaster und die Häuser in Pastellfarben sorgen bei den richtigen Lichtbedingungen für eine spektakuläre Kulisse. Noch dazu ist sie autofrei, weshalb man gefahrlos auf der Straße posieren und fotografieren kann.

Das nutzen derzeit Influencer und solche, die es gerne wären, exzessiv aus. Auf Instagram sind reichlich Fotos der Rue Crémieux zu sehen, was noch mehr Publikum anlockt. Die Anrainer sind davon überhaupt nicht begeistert. Sie fordern die Stadt dazu auf, Tore zu installieren. Diese sollen zu Stoßzeiten geschlossen werden, um die Instagrammer auszusperren. Dazu gehören die Stunden mit den besten Lichtverhältnissen, also Sonnenauf- und untergang, sowie Wochenenden.

Rapper und Feiern

Sie berichten, dass die Instagrammer mit ausführlichen Photosessions die Straße blockieren. Einige legen sich minutenlang auf den Boden, um von dort aus zu fotografieren. Dazu kommt, dass Rapper und andere Musiker die Straße für sich entdeckt haben und stundenlang Musikvideos drehen.

Auch gibt es immer mehr Gruppen, die die Straße anscheinend als Kulisse für Junggesellenabschiede nutzen. Yogaposen an Häuserfassaden, Hochzeitsfotos und Tanz-Videos sind ebenfalls sehr beliebt. Ein eigener Instagram-Account dokumentiert die absurdesten Vorfälle.

Hype statt Geheimtipp

Dass die Straße jetzt tatsächlich für Instagrammer gesperrt wird, ist aber unwahrscheinlich. Die Anrainer fordern von der Stadt dennoch bis spätestens Sommer eine Lösung. Auch andere Orte haben Probleme mit dieser neuen Form des Tourismus.

Durch Influencer werden frühere Geheimtipps zum Instagram-Hype. Das strapaziert die lokale Infrastruktur und die Nerven der Anrainer. Zudem gibt es immer wieder Beschwerden darüber, dass diese neue Art von Touristen rücksichtslos auf der Suche nach dem spektakulärsten Foto ist. Die Beschwerden reichen über Umweltverschmutzung und Hausfriedensbruch bis zu Sachbeschädigung.

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