IRIS-T SLM auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin

Ein IRIS-T SLM auf der Internationalen Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin

© REUTERS / FABRIZIO BENSCH

Militärtechnik

Ukraine: Russland soll deutsches IRIS-T SLM zerstört haben

Im Angriffskrieg auf die Ukraine soll es den russischen Streitkräften am 1. August gelungen sein, ein Luftabwehrsystem vom Typ IRIS-T SLM (Infra Red Imaging System Tail Surface Launched Medium Range) zu haben. Das berichtet zumindest die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS. Demnach habe sich der Angriff in der Region um Cherson zugetragen.

Dazu wurde ein Video veröffentlicht, das zeigt, wie eine Kamikaze-Drohne vom Typ Lancet-3 ein Objekt zerstört, das zumindest wie ein IRIS-T SLM aussieht. Schnell kamen jedoch auch Zweifel an der russischen Behauptung auf. So meinten mehrere Militär-Blogger*innen, dass es sich dabei um eine Attrappe gehandelt haben soll.

Kurz danach wurden vonseiten Russlands noch mehrere hochauflösende Bilder veröffentlicht, die pro-russische Blogger*innen wiederum als Beweis sahen, dass es sich um keine Attrappe handelte. Manche meinten auch, dass es sich um eine ungeladene IRIS-T SLM handelt, weswegen sie bei dem Angriff zwar beschädigt, aber nicht zerstört wurde.

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Ob es Russland nun tatsächlich gelungen ist, ein echtes IRIS-T-Luftabwehrsystem zu zerstören, lässt sich unabhängig derzeit nicht überprüfen. Die EurAsian Times sprach laut eigenen Angaben mit einigen Expert*innen, die eher von einer Attrappe ausgehen. Grund für die Annahme ist, dass bei der Explosion augenscheinlich viel Holz in die Luft geschleudert wurde. Das könnte eben darauf hindeuten, dass es sich um einen Holz-Nachbau handelt.  

Reichweite von 40 Kilometer

Das deutsche Luftabwehrsystem IRIS-T SLM wird von Diehl Defence hergestellt und zählt zur sogenannten MRAD mit einer Reichweite von 40 Kilometern (20 Kilometer Höhe). Das System besteht dabei aus Radar-Modulen, Launchern mit bis zu 8 "IRIS-T SL"-Raketen und einem Operationsmodul, über das das System gesteuert werden kann. Wie auch bei den anderen beiden Luftabwehrsystemen können alle Komponenten mobil eingesetzt werden und passen auf standardisierte Containerrahmen.

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