Neues Gerät soll Ukraines Panzer vor russischen Drohnen schützen

Die Ukraine setzt seit neuestem anschraubbare Störsender ein, um ihre Panzer vor russischen Kamikaze-Drohnen zu schützen. Der Störsender bildet eine unsichtbare Schutzkuppel über den Panzer und stört die Signale aller Drohnen, die ihn angreifen wollen.

Generell zählen Kamikaze-Drohnen zu den gefährlichsten Drohnenarten im Ukraine-Krieg. Sie sind für Einwegmissionen konzipiert. Der Pilot in der Kontrollstation am Boden verlässt sich bei der Ortung von Zielen auf die Drohnen-Kamera. Dabei weist er die Drohne an, ein bestimmtes Ziel anzugreifen und eine Spreng- oder Panzerabwehrladung zu detonieren. Auf diese Weise kann die Dachpanzerung vieler Panzer durchlöchert werden.

Elektronik in wasserfestem Gehäuse

Der neue Störsender ist laut dem ukrainischen Militär-Blog Militarnyi ein Gerät, das im 900-Mhz-Band mit 50 Watt Sendeleistung arbeitet. Setzt eine Kamikaze-Drohne zum Angriff an, wird ihr Signal gestört, wobei der Pilot die Kontrolle über das Fluggerät verliert und sein Ziel verfehlt.

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Der Störsender passt auf das Dach eines Panzerturms. Die Elektronik befindet sich in einem wasserfesten Gehäuse. Zum Schutz vor einem feindlichen Feuer wird dieses in einer versiegelten Metallbox untergebracht. Aus der Box ragt eine Antenne heraus, die das Störsignal aussendet.

Unklar ist, wie der Störsender mit Energie versorgt wird. Es ist aber wahrscheinlich, dass er über ein Kabel Strom aus dem elektrischen System des Panzers bezieht.

Nicht nur Vorteile

So ein Störsender hat allerdings auch einige Nachteile. Das 900-MHz-Band ist beispielsweise ein beliebtes Band für die Sprachkommunikation. Fahrzeuge, die den Sender verwenden, müssen daher auf eine andere Frequenz umsteigen oder die Kommunikation vollständig einstellen. Das kann die Kommunikation auf dem Schlachtfeld beeinträchtigen.

Ein weiteres Problem ist, dass die Störsender selbst mit einer Sendeleistung von 50 Watt die Anwesenheit eines Panzers an den Feind signalisieren kann. Gelingt es feindlichen Streitkräften, die Störsender zu lokalisieren, können sie auf die Anzahl der Panzer schließen und so einen strategischen Vorteil herausschlagen.