Ukraine hat neue Stealth-Kamikaze-Boote
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Im September vergangenen Jahres sind erstmals Informationen über die geheimnisvollen Kamikaze-Boote der Ukraine aufgetaucht. Seither wurden immer wieder Angriffe auf russische Objekte an der Küste des Schwarzen Meeres gemeldet, die angeblich von den schwimmenden Drohnen durchgeführt wurden.
Am Mittwoch hat die Ukraine einen neuerlichen Angriff auf den Hafen von Sewastopol auf der Krim verübt. Vieles deutet darauf hin, dass auch dieses Mal Kamikaze-Boote involviert waren. Gleichzeitig machten Fotos die Runde, die eine neue Art solcher USVs (Unmanned Surface Vessel) zeigen.
Die neuen Kamikaze-Boote der Ukraine
Ob aber tatsächlich beim Angriff in Sewastopol die neuen Kamikaze-Boote eine Rolle spielten, ist nicht offiziell bestätigt. Dass sie aber zeitgleich mit der Militäroperation auf Fotos in den sozialen Medien enthüllt wurden, macht eine Beteiligung an der Attacke wahrscheinlich.
Im Gegensatz zu den früheren USVs der Ukraine haben die neuen Boote keine sichtbare Kamera und keine abstehenden Antennen. Entweder verzichtet die neue Version gänzlich auf derartige Instrumente oder sie wurden praktisch unsichtbar in den Rumpf integriert.
Per Fernsteuerung zur Explosion
Denkbar sei auch, dass die neuen Boote gar keine Kamera benötigen, weil sie lediglich ein vorprogrammiertes Ziel ansteuern und anschließend nur auf die letzten Hundert Meter manuell kontrolliert und dann per Fernsteuerung zur Explosion gebracht werden. Dafür müsste allerdings jemand Sichtkontakt zu den Drohnen-Booten haben.
Bei dem aktuellen Angriff in Sewastopol sind sowohl schwimmende als auch fliegende Drohnen zum Einsatz gekommen. Es wird davon ausgegangen, dass die fliegenden Drohnen hauptsächlich zur Beobachtung und Koordination des Angriffs genutzt wurden. Das spricht für die oben genannte Theorie, dass die neuen Kamikaze-Boote keine eigene Kamera haben. Die Flugdrohnen wurden genutzt, um Sichtkontakt mit den schwimmenden Drohnen zu halten.
Viel Wert auf Stealth-Eigenschaften gelegt
Beim Design der neuen Boote wurde anscheinend viel Wert darauf gelegt, sie so wenig sichtbar wie möglich zu machen. Im Vergleich zur Vorgängerversion scheinen sie schlanker zu sein und wesentlich weniger weit aus dem Wasser zu ragen.
Das macht sie schwerer identifizierbar und verleiht ihnen teilweise Stealth-Eigenschaften. Der Marine-Experte HI Sutton hat ein Vergleichsbild angefertigt, zwischen dem alten Kamikaze-Boot und dem neuen Modell.
Technische Details über die neuen USVs sind bisher noch nicht bekannt. Durch den Verzicht auf eigene Kameras und Langstrecken-Übertragungstechnologie, könnten sie günstiger und einfacher zu bauen sein. Das könnte dazu führen, dass diese Drohnen künftig vermehrt für Angriffe und Schwarm-Angriffe genutzt werden. Das passt auch zu einer früheren Ankündigung, wonach die Ukraine eine ganze Flotte solcher Kamikaze-Boote bauen möchte.
Die Bilder der neuen Wasserdrohnen wurden unter anderem von Oleg Gorohovsky, der Mitgründer der ukrainischen Monobank, und einem ukrainischen Influencer veröffentlicht. Monobank hat bereits in der Vergangenheit zu Spenden aufgerufen, mit denen derartige USVs finanziert werden sollten.
Angriff auf Hafen von Sewastopol
Laut mehreren Social-Media-Postings und Angaben des russischen Gouverneurs von Sewastopol hat es am Mittwoch einen Angriff auf die russische Schwarzmeerflotte gegeben. In Videos sind zahlreiche Schüsse und schwere Explosionen zu sehen.
Verluste oder Schäden an der russischen Schwarzmeerflotte, die in Sewastopol stationiert ist, habe es laut russischen Angaben nicht gegeben, verletzte Personen gebe es ebenso keine. Russland will demnach 3 ukrainische Objekte - vermutlich Drohnen - zerstört haben. Durch die Druckwelle der Explosionen seien an mehreren Gebäuden Fensterscheiben zerbrochen.
Ukraine will Krim befreien
Die Ukraine hat mehrfach angekündigt, die 2014 annektierte Krim von russischer Besatzung zu befreien. In verschiedenen Teilen der Halbinsel kommt es im Zuge von Russlands Angriffskrieg gegen das Nachbarland zu Zwischenfällen mit Drohnen, teils mit schweren Schäden, Verletzten und auch Toten.
Russland sieht sich dadurch gezwungen, den militärischen Aufwand zur Verteidigung der Krim deutlich zu erhöhen. Das dafür nötige Kriegsgerät und die Soldat*innen sind dadurch gebunden und können nicht im Angriffskrieg gegen die Ukraine eingesetzt werden.
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