Verein Zara wurde Opfer seines Experiments gegen Hass im Netz
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Mit dem Tweet "...aaaaaand we're back! Sagen Sie's weiter" meldete sich der Verein Zara am frühen Montagnachmittag auf Twitter zurück. Der Account der Organisation, die sich dem Kampf gegen Hass im Netz verschrieben hatte, war zur Bestürzung vieler vor einigen Tagen gesperrt worden. Nachdem zunächst eine Störaktion von Gegnern des Vereins vermutet wurde, äußerte Zara-Geschäftsführer Dieter Schindlauer bereits am Samstag den Verdacht, dass es sich um ein Missverständnis handeln könne.
Tatsächlich dürfte der Verein einem eigenen Experiment zum Opfer gefallen sein, der Hasspostern ihr Verhalten aufzeigen sollte. So spürte der Verein mittels Algorithums Hasspostings auf Twitter auf und antwortete auf diese automatisiert mit einem Video, das im Rahmen des Projekts produziert wurde. Die Hashtags #calmdowninternet und #GegenHassimNetz wiesen auf die Aktion hin. Der Verein glaubt daher, dass Twitter die Aktion fälschlicherweise als Spam einstufte und deshalb den Account sperrte.
Experiment #calmdowninternet verantwortlich
"Wir können es natürlich nicht zu Hundert Prozent sagen, aber es deutet einiges darauf hin, dass der Account dem Spamfilter von Twitter zum Opfer gefallen ist", erklärt Philippe Schennach vom Verein Zara auf futurezone-Nachfrage. Mit Twitter arbeite man eigentlich schon länger zusammen und verfüge eigentlich auch über den sogenannten "Trusted Flagger"-Status. Dieser gibt dem Verein mehr Gewicht, wenn er Hasspostings und illegale Äußerungen an Twitter meldet.
Beim Verein zeigt man sich jedenfalls erleichtert, dass Twitter einigermaßen schnell reagiert habe. "Dass sich in den vergangenen Tagen so viele Menschen für uns engagiert haben und Twitter auch aktiv aufgefordert haben, unseren Account wieder freizuschalten, hat uns ausgesprochen positiv überrascht. Das hat sicher dazu beigetragen, dass wir das Missverständnis schnell aufklären konnten", sagt Schennach. Das Experiment #calmdowninternet soll weitergeführt werden.
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