
Weinbau wird dank Sensoren smart
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Bisher mussten sich Winzer auf ihre Kenntnis des Weinbaugebiets und ihre langjährige Erfahrungen bezüglich des Klimas verlassen. Das hat in der Zukunft ein Ende: Das Weingut Reinhold Haart setzt als einer von insgesamt fünf Winzern in Deutschland auf das Internet der Dinge. Auf der CeBIT können Messebesucher nicht nur den Wein des Weinguts verkosten, sondern bekommen vom Winzer höchstpersönlich einen Einblick darüber, wie vernetzte Sensoren den Winzer entlasten können und den Weinbau besser planbar machen.

© Barbara Wimmer
Sensorplattform mit Solarzellen
Entwickelt wurde die smarte Lösung für den Weinbau von Intel zusammen mit TracoVino. Das System funktioniert dabei folgendermaßen: In den Böden des Weinbaugebiet stecken Sensoren, die die Feuchtigkeit und Klimaverhältnisse im Weinberg messen. Diese Daten werden von einer eigenen Sensorplattform erfasst, die mit Solarzellen ausgestattet ist. Diese Sensorplattformen ermitteln Temperatur, Luft- und Bodenfeuchtigkeit sowie Sonneneinstrahlung und Lichtstärke. Weitere Sensoren, die Blattfeuchte, Boden PH- und Nährstoffwerte messen, können jederzeit zusätzlich installiert werden.
Die Daten werden dann in Folge an einen Gateway geschickt, das im Idealfall im Haus des Winzers hängt. Der Winzer kann auf diese Daten aber auch via Smartphone-App zugreifen. Die Daten werden allerdings auch verschlüsselt in die Intel Cloud geschickt.
Exakte Big Data Prognosen
Durch eine eigene Cloud-basierter Applikation kann der Winzer in Folge Prognosen über den Zustand seiner Weinberge, möglichen Schädlingsbefall oder die zu erwartende Qualität oder Quantität abrufen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. „Es dauert etwa sechs Wochen bis man einen vernünftigen Datensatz zusammen hat“, erzählt Christoph von Schierstädt, Pressesprecher von Intel, im Gespräch mit der futurezone. Die Auswertung der Daten obliegt dabei völlig dem Winzer. TracoVino kommuniziert mittels Mobilfunk, existierendem WiFi oder Ethernet-Infrastruktur mit dem Internet.

© Barbara Wimmer
Das System ist kein fiktives Anwendungsszenario mehr, wie es so oft auf Messen demonstriert wird, sondern ist bereits in der Praxis erhältlich.
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