© Bild: Christian Jürg

USA

Weiter Streit über Leih-E-Books

Bibliothekare und Bibliotheksnutzer in den USA seien aus guten Gründen verärgert, sagte Roberta Stevens, Vorsitzende des US-Bibliothekenverbandes American Library Association der "New York Times".  Die Nachfrage nach elektronischen Büchern in Bibliotheken steige, gleichzeitig würden die Budgets der öffentlichen Bibliotheken bestenfalls stagnieren. Sie sorgt sich nun, dass auch andere Verlage das Modell von Harper Collins übernehmen könnten.

Der US-Verlag hatte vergangene Woche angekündigt, dass seine E-Books in Bibliotheken nur 26 Mal verliehen werden dürfen. Danach müssten sie neu gekauft werden. Ein elektronisches Buch könne damit bei einer Leihdauer von zwei Wochen pro Exemplar ohnehin ein Jahr lang verliehen werden, hieß es aus dem Verlag.

Bibliotheken boykottieren Verlag
Während einige US-Bibliotheken den Ankauf von E-Books aus dem Hause Harper Collins stoppten, überlegen andere Verlage ihre Nutzungsbedingungen für E-Books in Bibliotheken ebenfalls zu ändern. Das sei in Zukunft nicht ausgeschlossen, meinte etwa ein Sprecher von Random House gegenüber der Zeitung.

Die Verlage befürchten, dass der E-Book-Verleih den Verkauf der elektronischen Titel kannibalisieren könnte. Die Verlage Simon & Schuster und Macmillan verweigern deshalb überhaupt den Verleih ihrer elektronischen Titel in Bibliotheken.

Hohe Zuwachsraten
Der E-Book-Verleih war nach Angaben von Bibliothekaren zuletzt stark gestiegen. Die New York Public Library verzeichnete etwa innerhalb eines Jahres eine Wachstumsrate von 36 Prozent. Rund zwei Drittel der US-Bibliotheken haben elektronische Bücher im Angebot. Dabei kann - ebenso wie etwa in Österreich und Deutschland - jedes Exemplar jeweils nur von einem Benutzer entlehnt werden, es sei denn die Bibliothek hat mehrere Lizenzen erworben. Die Leihfrist beträgt in der Regel 14 Tage. Nach Ablauf der Verleihdauer können die Medien nicht mehr genutzt werden.  

Mehr zum Thema

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare