© NASA/epa afp

Perseiden

Wie man am besten Sternschnuppen fotografiert

Die Perseiden sind ein Meteorstrom, der jährlich wiederkehrt. Dieses Jahr wird der Höhepunkt in der Nacht vom 12. auf dem 13. August erwartet. Im Idealfall kann alle zwei Minuten eine Sternschnuppe beobachtet werden. Um die bis zu 70 Kilometer pro Sekunde schnellen Objekte fotografisch einzufangen, muss man gut vorbereitet und geduldig sein. Die futurezone gibt Tipps, welche die Erfolgsquote bei der Fotojagd auf Sternschnuppen erhöhen.

Zeit und Ort
Die beste Zeit, um Sternschnuppen zu fotografieren, ist zwischen Mitternacht und vier Uhr früh. Gut zu beobachten sind die kleinen Meteore schon ab 22 Uhr. Ist es bewölkt, stehen die Chancen schlecht. Laut Wettervorhersage soll es in dieser Nacht erst ab 3 Uhr früh stärker bewölkt sein.

Bei der Wahl des Ortes ist nicht immer die Höhe ausschlaggebend. Wichtig ist, dass man so weit wie möglich von anderen Lichtquellen entfernt ist. Am Land könnte ein Feldweg oder eine Lichtung im Wald gut geeignet sein. In der Großstadt sollte man sich zu erhöhten Punkten begeben, um eben zusätzlich Abstand zum Lichtersmog zu gewinnen.

Ausrüstung
Die Mindestausstattung für das Fotografieren von Sternschnuppen ist ein stabiles Stativ und eine Kamera mit manuellem Modus. Ideal sind Modelle, die auch bei hohen ISO-Werten wenig Bildrauschen verursachen. Hilfreich sind Objektive mit Weitwinkel, da man damit einen großen Bereich des Himmels abdeckt. Auch die Blende des Objektivs sollte möglichst groß sein, um genügend Licht einfangen zu können.

Ein Smartphone mit Kompass-App hilft dabei, die richtige Position für die Kamera zu finden. Diese Nacht kommen die Sternschnuppen aus Nordosten. Richtet man die Kamera entsprechend aus, könnten Aufnahmen entstehen, bei denen es so aussieht, als würde die Sternschnuppe auf den Fotografen zurasen. Will man die klassisch vorbeiziehende Sternschnuppe einfangen, muss man die Kamera entsprechend neu ausrichten.

Einstellungen
Je nach Kamera und gewähltem Standort/Uhrzeit können die Optimal-Einstellungen variieren. Die folgenden Tipps sind als Richtwerte zu verstehen, die entsprechend adaptiert werden.

Fotografiert wird im manuellen Modus (Einstellung M).

Das Objektiv sollte im größten Weitwinkel-Bereich sein (niedrige mm-Anzahl bei der Brennweite). Je größer der Weitwinkel, desto mehr Himmel wird fotografiert.

Die Blende sollte so groß wie möglich sein (niedrigster f-Wert)

Die Belichtungszeit sollte zwischen 5 und 30 Sekunden liegen. Man kann auch länger belichten – allerdings beginnen dann die Sterne, aufgrund der Erdrotation, Streifen hinterher zu ziehen. Das kann zwar auch eindrucksvoll aussehen, lässt aber Sternschnuppen verschwinden, bzw. in den Hintergrund rücken.

Der ISO-Wert sollte wischen 800 und 3.200 liegen, je nachdem, wie lange belichtet wird. Eine kürzere Belichtungszeit erfordert einen höheren ISO-Wert, um genügend Licht einzufangen. Achtung: Bei älteren Kamera-Modellen kann es bei ISO-Werten ab 1.600 zu unschönem Bildrauschen kommen. Im schwarzen Nachthimmel sind dann möglicherweise helle, weiße Artefakte zu sehen.

Der Fokus wird auf manuell und auf unendlich gestellt. Der optische Bildstabilisator sollte ausgeschaltet werden.

Hat man einen Fernauslöser, sollte man diesen verwenden, da man beim Auslösen der Kamera am Stativ sonst ein Wackeln verursachen könnte. Hat man keinen Fernauslöser, sollte man die Selbstauslöser-Funktion nutzen. Bei aktuellen DSLRs kann dieser etwa auf 2 Sekunden eingestellt werden.

Löst man erst aus, wenn man selbst eine Sternschnuppe erspäht, ist es meistens zu spät. Es gilt also: Nachdem das Bild gespeichert ist, schnell wieder auslösen. Je öfter man auslöst, desto höher die Wahrscheinlichkeit, eine Sternschnuppe abzulichten. Natürlich braucht es Geduld, denn 2 bis 3 Stunden in der Nacht monoton den Auslöser zu drücken, kann das Nervenkostüm ziemlich beanspruchen.

Auswertung
Selbst mit ausreichender Vorbereitung und den besten Einstellungen, gibt es keine Garantie, eine Sternschnuppe einzufangen. Manchmal scheinen sie geradezu bewusst da aufzutauchen, wo die Kamera nicht hin schaut oder immer dann, wenn gerade eine Aufnahme beendet ist und man zur Kamera flitzt, um den Auslöser erneut zu betätigen.

Wenn man die Fotos begutachtet, wird man feststellen, dass, bedingt durch den Weitwinkel, die Sternschnuppen nur relativ klein am Bild zu sehen sind. Natürlich könnte man auch ein Zoom-Objektiv nehmen und in den Tele-Bereich gehen, die Chancen eine Sternschnuppe zu erwischen, schwinden dann aber deutlich.

Nicht jeder Lichtstreifen ist eine Sternschnuppe. Auf Fotos ziehen Sternschnuppen eine eher kurze Linie am Nachthimmel, sind vorne hell und blassen nach hinten aus. Flugzeuge am Nachthimmel sind aufgrund ihrer mehreren Lichter und der konstanten Helligkeit gut erkennbar. Satelliten sind ebenfalls aufgrund ihrer gleichmäßigen Linie zu erkennen. Zwar kann auch diese Linie mal heller und dunkler erscheinen, jedoch ist dann ein Muster zu erkennen. Beispielsweise beginnt die Linie weniger hell, wird in der Mitte hell und dann wieder weniger hell.

Mitmachen und gewinnen
Die futurezone wünscht viel Erfolg bei der Sternschnuppen-Jagd. Sollte ein gutes Foto dabei entstehen oder haben Sie bereits früher eine Sternschnuppe fotografisch erwischt, schicken Sie das Bild bitte an redaktion@futurezone.at, Betreff: Sternschnuppen. Besonders tolle Schnappschüsse veröffentlichen wir gerne auf futurezone.at.

Bitte geben Sie auch den Ort an, an dem das Foto entstanden ist, sowie das Kamera-Modell und die Einstellungen. Vielleicht können von Ihren Tipps noch andere Fotografen profitieren.

Unter allen Einsendungen wird ein Überraschungspreis verlost.

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Gregor Gruber

Testet am liebsten Videospiele und Hardware, vom Kopfhörer über Smartphones und Kameras bis zum 8K-TV.

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