
Mit dem V-22 Osprey (hier im Bild) nutzen die USA bereits ein Tiltrotor-Flugzeug
Mysteriöses Tiltrotor-Flugzeug in der Mojave-Wüste entdeckt
Was Kipprotor-Fluggeräten so interessant macht, ist die Tatsache, dass sie sowohl vertikal als auch auf herkömmlichen Weg landen und starten können. Das verleiht den ungewöhnlichen Flugzeugen eine hohe Flexibilität und macht sie vor allem für militärische Zwecke interessant.
Ein völlig unbekanntes Tiltrotor-Fluggerät wurde nun in der Mojave-Wüste entdeckt. Der Fotograf Matt Hartman hat das mysteriöse Flugzeug mehrfach abgelichtet und Bilder davon auf X und Flickr veröffentlicht.
Er habe keine Ahnung, um welches Flugzeug es sich dabei handelt, schreibt der Fotograf in seinem Posting. Tatsächlich gibt es keine optischen Anhaltspunkte, die eine mögliche Herkunft des Fliegers nahelegen würden. Er ist zudem lediglich mit der Grundierung bemalt und hat noch keinen regulären Lack, was durchaus üblich bei Prototypen ist.
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Die Merkmale der Kipprotor-Maschine
Der Mojave Air and Space Port im Bundesstaat Kalifornien wird von zahlreichen Luft- und Raumfahrtunternehmen als Testgelände genutzt - auch von den US-Streitkräften. Gerade eben wurde in der Mojave-Wüste beispielsweise der Concorde-Nachfolger getestet.
Auffallend an dem Fluggerät sind in erster Linie natürlich die kippbaren Triebwerke an den äußeren Enden der Tragflächen. Insgesamt ist die Maschine mit 6 Rotoren ausgestattet, von denen mindestens 2 im Horizontalflug nach vorne gekippt werden können.
Am Heck des Flugzeugs dürfte sich ein trapezförmiges Doppelleitwerk befinden, wie auf den Bildern zu sehen ist. Die Windschutzscheibe des Cockpits ist in der Mitte getrennt, was darauf hindeutet, dass dort 2 Personen nebeneinandersitzen. Auch eine große Tür ist zu erkennen.
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Möglicherweise Hybrid-Antrieb
Um welche Art des Antriebes es sich handelt, ist unklar. The War Zone rätselt darüber, ob es sich möglicherweise um einen Hybrid-Antrieb handelt. An den Propellern an den Tragflächenspitzen sind jedenfalls Auspuffrohre zu sehen, die auf eine herkömmliche Turbine hindeuten.
Die US Air Force arbeitet seit 2020 an dem Agility Prime-Programm, bei dem elektrische Senkrechtstarter (eVTOL) für Militäreinsätze ausgelotet werden. Da ein reiner Elektroantrieb die Reichweite dieser Fluggeräte stark limitiert, wurde erst kürzlich auf Hybrid-Antriebe umgeschwenkt.

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Ob die mysteriöse Kipproter-Maschine in der Mojave-Wüste in dieses Programm passt und eventuell vielleicht dahingehend getestet wird, ist völlig unklar. Es ist selbstverständlich genauso denkbar, dass ein privates Unternehmen ein solches Tiltrotor-Fluggerät auf dem Testgelände betreibt.
Kipprotor-Flugzeuge bei den US-Streitkräften
Die USA nutzen mit dem V-22 Osprey ein Kipprotor-Flugzeug im militärischen Einsatz. Den Erstflug hatte er schon 1989, offiziell in Dienst gestellt wurde er aber erst 2007.

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Das Flugzeug wird hauptsächlich für den Truppentransport genutzt und bietet Platz für 24 Soldaten. Der Vorteil ist, dass er wie ein Hubschrauber landen, aber wie ein Flugzeug fliegen kann. Das reduziert den Treibstoffverbrauch, wodurch mehr Reichweite möglich ist. Außerdem erhöht es die Geschwindigkeit. Der V-22 kann etwa bis zu 565 km/h schnell fliegen, ein UH-60 Blackhawk nur knapp 300 km/h.
Der V-22 hat aufgrund von etlichen Unfällen den Ruf unzuverlässig zu sein. Seit 2007 gab es mindestens 13 Crashs mit 32 Toten.

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Dennoch wollen es die USA erneut mit einem Kipprotor-Flugzeug versuchen: dem Bell V-280 Valor. Der soll vorerst aber nicht den V-22 ersetzen, sondern ab 2031 die Black Hawks bei der US Army.

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Bei Flugtest hat Der V-280 eine Geschwindigkeit von 560 km/h erreicht. Er kann 14 Soldaten transportieren und soll eine Reichweite bis zu 1.480 km haben. Bell schätzt, dass die Stückkosten der Basisversion bei etwa 43 Millionen US-Dollar liegen werden. Das ist die Hälfte eines V-22, der 86 Millionen US-Dollar kostet.
Bell stellt zudem in Aussicht, dass der V-280 bewaffnet werden und als Angriffsflugzeug dienen könnte, um etwa den AH-64 Apache zu ergänzen. Beim V-22 wurde die Bewaffnung mit Raketen getestet aber schließlich eine steuerbare GAU-17 Minigun zum Nachrüsten umgesetzt, die an der Unterseite montiert wird. Wegen des hohen Gewichts (360 kg) kam das Geschütz aber nur spärlich zum Einsatz.

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