
Algerien kauft als erstes Land Russlands “Wunderflieger” Su-57
Russland hat seinen ersten Kunden für den Kampfjet Suchoi Su-57, nämlich Algerien. Das algerische Staatsfernsehen bestätigte kürzlich den Kauf. Bereits zuvor gab Russland bekannt, man habe einen internationalen Kunden, wollte ihn aber nicht nennen.
Die Lieferungen des Jets der 5. Generation mit Stealth-Eigenschaften soll noch vor Ende 2025 beginnen. Bereits jetzt befinden sich algerische Piloten zur Umschulung in Russland. Davon berichtet unter anderem The War Zone.

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Die Anzahl der bestellten Flugzeuge wurde nicht bekannt gegeben. Ebenso wenig der Preis. Der Stückpreis einer Su-57 für die russische Luftwaffe liegt angeblich bei 35 Millionen US-Dollar. Der Exportpreis dürfte aber, wie üblich bei Rüstungsgütern, höher liegen. Zum Vergleich: Eine amerikanische F-35 kostet den US-Streitkräften etwa 80 Millionen US-Dollar.
Es ist anzunehmen, dass Algerien den Kauf zum Teil über Gegengeschäfte finanziert. Das Land verfügt etwa über Bodenschätze, die für Russland interessant sein könnten.

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Su-57E
Hersteller Suchoi baut für den Export eine eigene Variante mit dem Kürzel Su-57E. Genaue Unterschiede zur Basisversion sind nicht bekannt. Anzunehmen ist, dass sie eher abgespeckt ist und über ein anderes Freund-Feind-Erkennungssystem (IFF) sowie Cockpitanzeigen in Englisch verfügt. Denkbar wäre auch, dass es beim Exportmodell die Möglichkeit gibt, nicht-russische Waffen zu integrieren.
Russland hat die Su-57 als eine Art “Wunderflieger” beworben. Die russische Nachrichtenagentur TASS schrieb etwa von "unübertroffenen Fähigkeiten". Der russische Präsident Wladimir Putin sprach vom "besten Flugzeug der Welt".

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Konflikt mit Ukraine
Zuletzt war man vor allem auf Luftfahrtmessen in China und Indien damit präsent, um eben Käufer zu lukrieren. Die russische Luftwaffe setzt die Su-57 zudem im Konflikt in der Ukraine ein, was von russischer Seite als Verkaufsargument genutzt wird. So habe die Maschine "Fronterfahrung". Russland selbst hat 76 Exemplare bestellt, die bis Ende 2027 ausgeliefert werden sollen.
Über den Umfang des Einsatzes der Su-57 in der Ukraine ist allerdings nicht viel bekannt. Für Schlagzeilen sorgte der Jet in erster Linie durch einen für Russland eher unangenehmen Zwischenfall. So schoss er die seltene Drohne Suchoi S-70 Okhotnik ab, mit der er vermutlich im Verbund agierte. Damit sollte höchstwahrscheinlich verhindert werden, dass die Technologie in ukrainische Hände fällt, nachdem die Drohne außer Kontrolle geriet.
➤ Mehr lesen: Warum Russland eigene Stealth-Drohne abgeschossen haben könnte
Keine Erfolgsgeschichte
Auch die Geschichte der Su-57 ist bislang eher von zweifelhaften Ereignissen geprägt. Wie etliche große Rüstungsprojekte Russlands in den 2000er-Jahren, ist auch die Su-57 von Budgetproblemen geplagt. Ihren Ursprung hat sie schon in den 1980er-Jahren, als die Entwicklung der MiG 1.44 angeregt wurde. Im Jahr 2000 flog ein Prototyp des Stealth-Fighters, das Programm wurde aber eingestellt.

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Ende 2000 wurde ein neues Programm für ein Stealth-Fighter gestartet, das schließlich in der Su-57 endete. Der Erstflug des Prototyps fand am 29. Januar 2010 statt. Im August 2011 wurde die Su-57 erstmals auf der internationalen Luftfahrtmesse MAKS der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Serienproduktion verzögerte sich dann aber. Erst Mitte 2019 startete die Serienproduktion.
Bei der Entwicklung war Indien finanziell beteiligt, stieg aber 2018 aus dem Projekt aus. Vor Algerien gab es keine offizielle Bestätigung, das irgendein Land die Export-Variante Kampfjets kaufen wird.
Das könnte auch daran liegen, dass die ersten Su-57 noch ohne ihr finales Triebwerk ausgeliefert wurden. So wurde das AL-51F-1 nicht rechtzeitig fertig. Darum fliegen bislang ausgelieferte Jets mit dem deutlich schwächeren AL-41F-1. Ob die Exportversion mit dem neuen Triebwerk kommt, ist unklar.
➤ Mehr lesen: Russlands Su-57 erstmals mit neuem Stealth-Triebwerk gesichtet

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Russlands erster Stealth-Kampfjet
Die aktuelle Su-57 ist Russlands erster und einziger Stealth-Kampfjet, der in Dienst gestellt wurde. Durch die spezielle Form soll der Radarquerschnitt klein gehalten werden. Interne Waffenschächte helfen ebenfalls dabei, den Radarquerschnitt zu reduzieren.
Die Glaskuppel des Cockpits hat eine Beschichtung aus Metalloxiden, die die Radarrückstrahlung um 30 Prozent reduziert. Das alles soll dazu beitragen, dass der Radarquerschnitt etwa 30-mal kleiner als der einer Su-27 ist. Laut Sukhoi beträgt der Radarquerschnitt der Su-57 0,1 bis 1 m². Das ist deutlich größer als die der amerikanischen Stealth-Fighter F-22 (ca. 0,001 m²) und F-35 (ca. 0,05 m²).

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Bewaffnung
Die maximale Waffenlast der Su-57 soll zwischen 7.500 und 10.000 kg liegen. In den 2 Waffenschächten der Su-57 können Luft-Luft-Raketen, Luft-Boden-Raketen, Antischiffsraketen und Lenkbomben untergebracht werden. Russland arbeitet an einer Hyperschallrakete auf Basis der 47M2 Kinzhal, die klein genug für die Waffenschächte ist.
An der Außenseite gibt es 6 Hardpoints für Zusatztanks oder weitere Waffen, was aber den Radarquerschnitt erhöht. Bewaffnet ist die Su-57 zudem mit einer 30mm-Bordkanone mit 150 Schuss.

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Mit dem AL-41F-1 erreicht die Su-57 eine Maximalgeschwindigkeit von 2.600 km/h. Die Dienstgipfelhöhe ist mit 20.000 Meter angegeben. Bei Unterschallflug beträgt die Reichweite bis zu 3.500 km, der Einsatzradius wird mit 1.250 km angegeben.
Aufschließen zur F-22
Die Su-57 ist technisch gesehen ein Gegenstück zur amerikanischen F-22. Militärexperten halten sie der F-22 für unterlegen, weil die Stealth-Fähigkeiten geringer sind und sie kein Supercruise (Überschallflug ohne treibstoffhungrigen Nachbrechnner) beherrscht.

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Mit dem AL-51F-1 könnte die Su-57M zumindest in diesem Bereich etwas aufschließen zur F-22 – die die USA eigentlich schon wieder mit einem Nachfolge-Jet ersetzen will. Allerdings stockt das NGAD-Projekt und es ist unklar, ob es unter der neuen Administration unter Donald Trump fortgesetzt wird.
➤ Mehr lesen: NGAD: Kampfjet der Zukunft kostet weitere 20 Milliarden Dollar
Den Vergleich mit der F-22 muss sich die Su-57M noch mehr gefallen lassen als die Su-57. Denn auch die F-22 hat ein Triebwerk mit 2D-Vektorsteuerung, das für Stealth optimiert ist. Deshalb ist ihr Radarquerschnitt geringer als der der F-35, obwohl sie physisch das größere Flugzeug ist.

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