2025 sollten wir den Blick dafür schärfen, wo wirklich nachhaltige Innovationen stattfinden

2025 sollten wir den Blick dafür schärfen, wo wirklich nachhaltige Innovationen stattfinden

© Getty Images / Thanmano/IStockphoto.com

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Tech-Ausblick: Das Spannende liegt hinter den Hypes

Vieles, das in der technologischen Entwicklung wirklich relevant ist, wird oft erst auf den zweiten Blick sichtbar.

Das Offensichtliche ist nicht zwingend auch immer das Interessanteste. Daran sollten wir denken, wenn wir einen kleinen Ausblick auf das kommende Technik- und Wissenschaftsjahr wagen. Aktuell dominiert ein Hype rund um das Thema Künstliche Intelligenz, Techmilliardäre wie Elon Musk oder Jeff Bezos versuchen, sich gegenseitig in ihren Raumfahrtprojekten zu überflügeln und Internetgiganten wie Apple oder Meta setzen auf Brillen, die uns in eine virtuelle oder zumindest halb virtuelle Welt hinüberführen sollen. Wir unterhalten uns mit ChatGPT, staunen über Raketenstarts und fragen uns, ob die mächtigen VR-Brillen auch irgendwann schick werden könnten.

Dabei spielen sich die viel spannenderen Dinge in all diesen Bereichen eigentlich woanders ab. Raumfahrt und Weltraumforschung bedeuten nicht bloß Hirngespinste einer Marsbesiedelung, wie Musk sie sich seit Jahren erträumt. Vielmehr werden hier in unterschiedlichen wissenschaftlichen Disziplinen Grundlagen geschaffen, die uns direkt hier auf unserer Erde von großem Nutzen sind. Egal, ob Klimaschutz, Energieversorgung oder Industrie - in der Raumfahrt wurden und werden Dinge erforscht, die uns das Leben im Alltag erheblich verbessern, nur denkt im ersten Augenblick meist niemand daran. 

Mehr als ein Chatbot

Ähnlich verhält es sich mit KI. Diese mächtige Technologie bedeutet so viel mehr als „bloß“ mit einem Chatbot zu reden. Künstliche Intelligenz wird vor allem in der Wissenschaft, Medizin und in industriellen Anwendungen eine Revolution bringen, hinter der das Erstellen von Texten oder Bildern tatsächlich verblasst. Wir sollten auch nicht vergessen, dass Künstliche Intelligenz in vielen dieser Bereiche schon weit länger eine Rolle spielt und nicht erst seit dem Durchbruch von ChatGPT und Co ein Thema ist. 

Auch bei dem lange strapazierten Thema VR- und AR-Brillen kann man sich von der Technologie weit mehr erwarten als "nette" Consumer-Produkte. Gaming mit der VR-Brille? Klar, warum nicht - niemand hat etwas gegen Unterhaltung. Aber interessant wird es mit smarten Brillen, wenn man an den Einsatz in Produktionsprozessen denkt, an Schulungen in der Medizin oder zur 3-D-Modellierung von Räumen.

Man darf also gespannt sein, wo sich 2025 mancher vom Hype aufgewirbelter Staub legt und den Blick freigibt auf das, was unsere Zukunft wirklich bestimmen wird. Wir werden die Entwicklungen wie gewohnt neugierig und aufgeschlossen - und mit der nötigen Portion Skepsis - verfolgen, erklären, hinterfragen und berichten. 

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Claudia Zettel

ClaudiaZettel

futurezone-Chefredakteurin, Feministin, Musik-Liebhaberin und Katzen-Verehrerin. Im Zweifel für den Zweifel.

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