15,5 Grad in Las Vegas
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Gerade zurück von einer zehntägigen Pressereise nach New York und Las Vegas - ok, es gibt Schlimmeres, was einem für die Arbeit passieren kann - muss ich rückblickend wieder einmal zum Schluss kommen: Ich bin nicht für die Klimaanlagen dieser Welt und schon gar nicht in den USA gemacht. Besonders perfide schlägt einem die Eiseskälte in der Wüstenstadt Las Vegas entgegen.
Kalt, kälter, Vegas
Nun ist Vegas ohnehin nicht dafür bekannt, besonders schonend mit den Ressourcen dieser Welt umzugehen. Was inmitten der Wüste an Wasser und Energie verschwendet wird, während man beim Hoover-Dam-Stausee mit freiem Auge die zig Meter erkennen kann, um die der riesige Stausee in den vergangenen Jahren gesunken ist, lässt einen über die Klimaanlage hinaus zusätzlich erschaudern. Gerade der Venetian-Palazzo-Hotel-Komplex, in dessen Räumlichkeiten Jahr für Jahr große Technologiekonferenzen, wie etwa die EMC World, aber auch Teile der CES stattfinden, wird meist so heruntergekühlt, dass zart besaitete Menschen selbst mit T-Shirt, Hemd und Anzug drinnen noch frösteln.
Bei dieser Reise gab es für mich aber einen ganz persönlichen Kälterekord. Ohnehin schon durchgefroren und ausgetrocknet vom mehrstündigen Flug von New York nach Las Vegas hat man auch nach der Ankunft kaum eine Chance, von den 35 Grad Außentemperatur zu profitieren. Denn auch im Taxi herrscht Eiskasten-Atmosphäre, im Hotel sowieso, und dann der Höhepunkt im Zimmer: 60 Grad Fahrenheit. Die wahre Absurdität wurde mir erst am nächsten Tag bewusst, als ich die tatsächliche Temperatur nachgoogelte: 15,5556 Grad.
Mitteleuropäische Lulus
Während der Konferenz werden dann die kulturellen Unterschiede deutlich. Während Amerikaner und Briten kurzärmelig und kurzhosig den Vorträgen lauschen, kämpfen deutsche, österreichische und Schweizer Journalisten vermummt in Dreifachschichten mit Schals und Labello-Lippenstiften gegen Kälte und spröde Lippen. Da hilft nur: Am Abend viel kalifornischen Wein trinken und Steak essen. Und nach der Rückkehr am Flughafen Wien Schwechat sich über die stickige S-Bahn nach Wien freuen.
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