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Netzpolitik

?.fm: Neue Länder-Domains lassen Emojis zu

Emoji-Domains sind prinzipiell einfach zu merken, werden aber von einigen Browsern und Social-Media-Diensten noch nicht unterstützt. Im Gegensatz zu kurzen URLs gängiger Top-Level-Domains sind allerdings noch viele verfügbar, heißt es in einem aktuellen Bericht der „Computer Base“.

😺.to: Der offizielle IDN-Standard, also die derzeit registrierbaren Sonderzeichen und Umlaute schließen Emojis aktuell aus. Die internationale Internet Corporation for Assigned Names and Numbers ( ICANN) hat die Benutzung von rund 8000 Zeichen inklusive Emojis innerhalb von Top Level Domains bereits im Jahr 2008 verboten. Die ICANN managet Domains wie .com, .net oder .org. Die Begründung damals lautete: Nutzer könnten die Emojis leicht verwechseln und Opfer von Phishing-Angriffen werden. Daran hat sich auch 2018 nichts geändert. Zudem kommen laufend neue Emojis hinzu und die Verwechslungsgefahr steigt dadurch sogar noch weiter an.

Endungen mit Emoji-Domains

Dennoch gibt es immer mehr Länder und Organisationen, die Emoji-Domains zulassen, denn länderspezifische Domainregistrierungsstellen können frei entscheiden, ob sie Emojis zulassen oder nicht. Zuletzt hat etwa dotFM bekannt gegeben, Emojis mit der Endung .fm (Federated States of Micronesia) zuzulassen. Die Organisation hat eine Liste von Emoji-Domains veröffentlicht, die zugelassen werden. Das heißt, es werden nicht alle Emoji unterstützt, sondern nur ausgewählte, die auf dem „Unicode Consortium Emoji Version 5.0“-Standard basieren. Laut dem Bericht von „ Computer Base“ könnten sich in naher Zukunft immer mehr Länder dieser Regelung anschließen. Andere Domain-Endungen, mit denen Emojis möglich sind: .ws (Western Samoa), .la (Laos), .ai (Anguilla) und .to (Tonga).

Die futurezone hat bei nic.at, die die Länder-Domain .at managet, nachgefragt, ob die Zulassung von Emoji-Domains geplant sei. „Derzeit ist es nicht in Planung, auch schließt der offizielle IDN-Standard diese Zeichen aktuell aus. Emoji-Domains sind insofern problematisch, da viele Browser das Format nicht unterstützen, die Unterscheidung von Klein- und Großbuchstaben unmöglich ist und die Domains daher nicht stabil funktionieren. Sollten Emoji-Domains in der Zukunft zum Standard werden, wird sich nic.at natürlich auch zum gegebenen Zeitpunkt mit dieser Entwicklung beschäftigen“, heißt es seitens NIC.at auf futurezone-Anfrage.

Derzeitige Probleme: Die Browser Chrome und Firefox zeigen den Code statt der Emoji an, wenn man das Emoji eingibt. Der HTML5-Standard unterstützt Emojis aber. Um die Verwechslungsgefahr von Emojis gering zu halten, könnte man sich etwa auf eine fixe Auswahl einigen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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