Langsames Internet ist im YouTube-Video das Hauptthema.
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Parlamentarische Anfrage

Katzenvideo des BMVIT verursachte "keine Kosten"

Das Verkehrsministerium bewarb im Herbst mit einem skurrilen YouTube-Video das Breitbandbüro. In dem Video passierte Folgendes: Eine Katze namens Jeanny will Party-Fotos von letzter Nacht versenden, diese kommen aufgrund einer lahmen Verbindung aber nie beim Empfänger, einer anderen Katze namens Findus an. Diese, die auch gleichzeitig Bürgermeister ist, soll sich nun in Folge beim Breitbandbüro beschweren. Am Ende steht da: „Das Breitbandbüro hat geholfen.“

Hermann Brückl von der FPÖ hat dazu nun eine Anfrage gestellt (PDF) und nun ist die Anfragebeantwortung da (PDF). Darin heißt es, dass das Video für einen Messestand auf einer Kommunalmesse erstellt worden sei und „bewusst in einem sehr traditionellen Umfeld auf unkonventionellem Weg auf die Serviceleistungen des Breitbandbüros für Bürgermeisterinnen und Bürgermeister aufmerksam machen“ solle.

Mehr Videos "dieser Art"

Gefragt wurde zudem nach den jährlichen Kosten für die Betreuung und Content-Entwicklung des YouTube-Kanals des Ministeriums. Das Ministerium hatte auf eine futurezone.at-Anfrage bereits bestätigt, dass das Video eine Eigenproduktion war. FPÖ-Nationalratsabgeordneter Brückl fragt jetzt aber noch einmal genauer nach, ob das Video durch Bedienstete des Ressorts oder externe Anbieter durchgeführt wurde und erhielt keine aussagekräftige Antwort.

Auf YouTube stehe das Video deshalb, weil ansonsten für das bmvit Serverkosten und Kosten für Webspace und Traffic anfallen würden, während für den YouTube-Kanal und dessen Wartung „keine Kosten“ anfallen würden, so die Antwort. Betreut wird der Kanal von „Bediensteten des bmvit“.

Das Infrastrukturministerium schließt auch nicht aus, dass „mit weiteren Videos dieser Art“ zu rechnen sei, weil „das Video dieser Machart keine Kosten verursache“, weil es technisch betrachtet eine animierte Grafik sei. Da die Katzen, die im Video vorkommen, zwei Angestellten des Ministeriums gehören, ist durchaus auch mit mehr "Cat Content" zu rechnen.

Nicht mehr Auskunft

Neben der parlamentarischen Behandlung mit diesem Thema gab es bereits eine "Frag den Staat"-Anfrage eines Bürgers dazu. Derartige Anfragen kann in Österreich nach dem Auskunftspflichtsgesetz jeder einbringen. Die Antwort damals lautete: "Wie dem Abspann des Breitband-Informationsvideos zu entnehmen ist, handelt es sich um eine bmvit-Eigenproduktion (Konzept, Design, Animation, Fotos - alles aus dem Haus)."

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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Barbara Wimmer

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