
Streit um Affen-Selfie geht in die nächste Runde
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2011 war es noch eine schöne Geschichte. Der Makake namens Naruto schnappte sich die Kamera des Fotografen David Slater und knipste drauf los. Dabei kam auch ein Selfie heraus, das dank des Internet um die Welt ging.
Was folgte war weniger schön: Ein Rechtsstreit um die Urheberrechte entbrannte. David Slater beansprucht das Copyright für sich. Die Tierrechtsorganisation Peta wollte aber vor Gericht durchsetzen, das Naruto als Urheberrechtshalter anerkannt wird.
Wie Heise berichtet, wurde zusammen mit der deutschen Primatenforscherin Antje Engelhardt, die den Affen von Geburt an kenne und deshalb als „nächster Freund“ gelte, Slater in den USA geklagt. Die Nächster-Freund-Klausel besagt, dass eine Person für eine andere klagen kann, wenn diese nicht dazu in der Lage ist. Die Klage wurde Anfang des Jahres abgewiesen. Weil ein Tier nicht zu einer Copyright-Klage berechtigt sei, kann auch der nächste Freund nicht Klage für das Tier einreichen.
Neuer Anlauf

© Wikimedia Commons
Slater hat vor kurzem auf den Berufungsantrag reagiert. Laut einem Schreiben seines Anwalts habe Peta bereits zuvor versucht einen Prozess stellvertretend für ein Tier zu führen und sei damit gescheitert.
Der Anwalt wirft Peta vor, mit der Klage nur Aufmerksamkeit erregen und Spendengelder sammeln zu wollen. Die Klage sei eine Verschwendung von Ressourcen. Er fordert deshalb, dass Peta die Verfahrenskosten übernehmen muss, falls die Klage abgewiesen wird.
Selbst wenn die Klage abgewiesen wird, ist Slater nicht unbedingt der Gewinner. 2014 hat nämlich ein US-Gericht festgestellt, dass Slater ebenfalls kein Copyright für die Bilder hat. Die Fotos habe nämlich Naruto gemacht und Tiere können nach US und britischem Recht keine Copyright-Ansprüche haben.
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