Florida Abortion rights activists protest
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Netzpolitik

US-Abtreibungsverbot: Facebook und Google liefern Polizei Userdaten

In den USA gibt es in zahlreichen Bundesstaaten Abtreibungsverbote. Abtreibung ist in diesen Staaten ein Verbrechen, illegal. Wer es trotzdem tut, muss mit Gerichtsverfahren rechnen. Tech-Konzerne geben die Daten ihrer User*innen für diese Zwecke oft an die Behörden raus. Denn die Konzerne sammeln Daten jener, die online Pläne über Abtreibungen aushecken, sich vor Abtreibungskliniken aufhalten oder sich online über Abtreibungen informieren.

Facebook-Chat belasten Mutter und Tochter

Eine Frau namens Jessica Burgess und ihre Teenager-Tochter sind diesen Frühling einem Bericht von Insider zufolge im US-Bundesstaat Nebraska vor Gericht gestanden, weil sie angeblich eine illegale Abtreibung durchgeführt haben sollen. Der Hauptbelastungszeuge: Daten des Meta-Konzerns. Laut den Anklägern habe Burgess ihrer Tochter dabei geholfen, die Abtreibungspille zu organisieren, wie ein Facebook-Chat belegt.

Ihre Pläne sollen die beiden nämlich auf Facebook geschmiedet haben, wie interne Chat-Dateien belegen sollen. Meta bestätigte, die Daten auf behördliche Anfrage rausgerückt zu haben, allerdings sei dabei nicht gezielt nach Abtreibungsdaten gesucht worden, heißt es.

Online-Apotheken und Google-Suche

Auch Online-Apotheken sammeln Daten ihrer potentiellen Kund*innen, die sich über Abtreibungspillen erkundigen, oder jene erwarben, wie eine Recherche von ProRepublica rausfand. Auch Google-Suchmaschinen-Daten sind in der Vergangenheit bereits mehrfach herangezogen worden, um illegale Abtreibungen zu verfolgen.  

Für Frauen in den USA ist es also gefährlich, sich online im Browser über Abtreibungen zu erkundigen, oder in unverschlüsselten Chats darüber auszutauschen. Auch Menstruations-Apps sind in Verruf geraten, doch hier gibt es einige Privatsphäre-freundliche, die Daten entweder gar nicht speichern, oder nicht weitergeben.

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