Naime und Alper mit ihrer Tochter Asel
Naime und Alper mit ihrer Tochter Asel
© KAV/Votava

Hass im Netz

Wiener Neujahrsbaby mit hasserfüllten Kommentaren begrüßt

"Nächster Terrorist ist geboren" oder "hat die Frau Krebs? Oder warum trägt sie ein Kopftuch? Kalt wird es ja wohl nicht sein" lauten Kommentare, die zu Artikeln über das Wiener Neujahrsbaby 2018 hinterlassen wurden. Weil auf dem dazugehörigen Bild nicht nur das Kind, sondern auch dessen Eltern, ein Vater und eine Mutter mit Kopftuch, zu sehen sind, hagelt es rassistische und hetzerische Botschaften. "Eigentlich sollte die Geburt eines Babys ein Grund zur Freude sein", kommentiert Netpeace die Vorgänge. Der Greenpeace-Ableger engagiert sich gegen Hass im Netz.

Da die Masse an Hasskommentaren offenbar derart umfangreich war, sahen sich Online-Medien zu aufmerksamer Kontrolle ihrer Social-Media-Auftritte gezwungen. Auf Facebook forderte heute.at die Absender negativer Kommentare sogar auf: "Reisst euch mal zusammen! Es geht um ein kleines Baby, das noch nicht einmal einen ganzen Tag auf der Welt ist."

Das Problem von Hasskommentaren auf Social Networks ist wohlbekannt. Laut der EU-Kommission ist der Kampf gegen "Hate Speech" jedoch so erfolgreich wie nie zuvor. Beliebte Plattformen wie Facebook, Twitter und YouTube stellten zuletzt deutlich mehr beanstandete Inhalte offline. In Deutschland und anderen Ländern werden verschärfte gesetzliche Maßnahmen bereits umgesetzt oder zumindest überlegt, um die Betreiber von Webseiten zu schnellem Handeln bei der Löschung von Hasskommentaren zu zwingen. Kritiker befürchten allerdings auch, dass dadurch vorauseilender Gehorsam geübt und die Meinungsfreiheit eingeschränkt werden könnte.

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