Yahoo verweigert Auskunft zu Mega-Datendiebstahl
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Der US-Internetkonzern Yahoo verweigert dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) Auskünfte zu Ausmaß und Gegenmaßnahmen zu dem riesigen Datendiebstahl, der im Dezember bekannt geworden war. Yahoo habe sich „wenig kooperativ“ gezeigt und dem BSI „jede Auskunft“ zu dem Vorfall verweigert, teilte die Behörde in Bonn am Donnerstag mit.
BSI-Chef Arne Schönbohm kritisierte, „einen vertrauensvollen, konstruktiven Dialog für mehr Sicherheit der Kunden stellen wir uns anders vor“. Er rief Anwender dazu auf, „sehr genau hinzuschauen, welche Dienste sie künftig nutzen wollen“.
500 Millionen Nutzer betroffen
Yahoo hatte im Dezember bekanntgegeben, dass unbekannte Hacker im Jahr 2013 persönliche Daten von mehr als einer Milliarde Nutzer stahlen. Zuvor hatte das Unternehmen einen Datenklau bei rund 500 Millionen Yahoo-Nutzern öffentlich gemacht. Das BSI geht von „zahlreichen“ betroffenen Nutzern in Deutschland aus. Doch die Aufforderung an Yahoo, Einzelheiten zu liefern, lief ins Leere.
Yahoo verwies das BSI an die irische Datenschutzbeauftragte, ohne diese zur Auskunft an die deutsche Behörde zu ermächtigen, kritisierte Schönbohm. Das BSI habe daher „bis heute keine konkreten Informationen“, die der Aufarbeitung und damit der Beratung und Warnung der Anwender zur Vermeidung ähnlicher Vorfälle dienen könnten. Auch Informationen, ob die Maßnahmen von Yahoo zur Sicherheit seiner Systeme geeignet und ausreichend sind, hat das BSI nicht.
Schönbohm rief daher kaum verhohlen dazu auf, Yahoo nicht mehr zu nutzen. Es gebe speziell in Deutschland eine Reihe von Anbietern, „die die IT-Sicherheit und den Schutz ihrer Kundendaten ernst nehmen“, erklärte er.
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