
Ein Cybertruck in der Wüste. (Symbolbild)
Heißer als Krematorium: Cybertruck-Fahrer verbrannte bei über 2.500 Grad
Im US-Bundesstaat Texas ist ein 47-jähriger Cybertruck-Besitzer im August 2024 in seinem brennenden Fahrzeug ums Leben gekommen. Dieses hatte zu brennen begonnen, nachdem der wahrscheinlich unter Alkoholeinfluss stehende Mann damit in einen Graben gefahren war.
Jetzt wird der tragische Unfall in einem Gerichtsverfahren aufgearbeitet. Im Zuge dieses Verfahrens kommen neue Details ans Lich: So geht aus der Klageschrift, die die Familie des Verstorbenen eingebracht hat, hervor, dass der Mann bei 5.000 Grad Fahrenheit verbrannte – das sind 2.760 Grad Celsius. Zum Vergleich: In Österreich werden Einäscherungen in Krematorien bei 900 bis 1.400 Grad Celsius durchgeführt.
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Viel heißer als ein normaler Brand
Normalerweise liegen die bei E-Autobränden erreichten Temperaturen bei rund 1.000 Grad, wie ein Brandschutzexperte erklärt. Bei Verbrennern sind sie in der Regel sogar niedriger.
Laut der Klageschrift sei es ein Feuer gewesen, das so heiß war, „dass seine Knochen thermische Brüche erlitten“, wie The Independent berichtet. „Er war 20 Zentimeter kürzer als vor dem Brand“, sagte der Anwalt der Familie, S. Scott West: „Das ist ein thermischer Bruch.“
Die Familie ist überzeugt, dass der Mann namens Michael Sheehan überlebt hätte, wenn er mit einem anderen Auto verunglückt wäre. Wegen der besonderen Konstruktion des Cybertrucks sei er jedoch regelrecht gefangen gewesen – und deshalb verbrannt.
„Jede Religion hat eine Version der Hölle“
„Jede Religion hat eine Version der Hölle, und jede Version der Hölle hat Feuer“, sagte der Anwalt. „Es ist die qualvollste und längste Folter unter allen Todesarten. Ob es Dampf, Feuer oder Strom ist – die Nerven sind buchstäblich allem ausgesetzt. Es ist entsetzlich.“
In jüngster Vergangenheit gab es eine Reihe von Fällen, bei denen Unfälle mit Cybertrucks fatal endeten. Vor allem der manuelle Türentriegelungsmechanismus wird von Experten immer wieder kritisiert, weil er bei vielen Modellen so platziert ist, dass man ihn in einer Notsituation nur schwer findet.
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Anwalt sieht Alkoholeinfluss als nebensächlich
Die Familie des Verstorbenen behauptet im Prozess, dass der Cybertruck „von der Straße abgekommen“ sei, danach auf einen Durchlass aus Beton traf und dadurch eine Kettenreaktion im Batteriesystem ausgelöst worden sei. In der Folge habe sich das Fahrzeug entzündet. Ohne Strom habe der Mann die elektronischen Türen des Cybertrucks nicht mehr öffnen können, um zu entkommen.
„Sie fahren nicht nur auf 3.000 Pfund Batterien – dieses ‚Raumschiff‘-Design ist ein zweischneidiges Schwert“, so der Anwalt. Zum Alkoholkonsum des Unfallopfers sagte er, dass dieser Umstand „nicht sein Todesurteil besiegeln“ sollte.
„Ich würde es lieben, wenn sie mich bei Tesla Cybertrucks arbeitslos machen würden“, sagte West. „Das ist meine Forderung an Elon: Mach mich arbeitslos. Mach diese Fahrzeuge so sicher, dass ich nichts mehr tun muss.“
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