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Gegen dubiose Links - Google krempelt Suche um

Google will unseriöse Informationsquellen und "minderwertige Inhalte" aus seinen Suchergebnissen herausfiltern bzw. nach hinten reihen. Immer wieder war es zuletzt vorgekommen, dass User bei der Suche nach einem Thema aus Seite eins Beiträge angezeigt bekamen, die offenkundlich nicht auf Fakten beruhten bzw. auf Falschmeldungen oder seltsame Verschwörungstheorien verlinkten. Auch die Autocomplete-Funktion, die Suchbegriffe automatisch vervollständigt, wurde immer wieder von findigen Personen für ihre Agenda manipuliert.

Neuer Algorithmus

Wie Google in einem Blogbeitrag am Dienstag bekanntgab, werde man den Algorithmus anpassen. Um die Suchfunktion zu adaptieren, setze man auf reale Testpersonen, welche die Veränderungen und die Qualität der Suchergebnisse bewerten. Für Google seien weltweit zehntausende Internet-Anwender aktiv, um Änderungen der Suchformel in einem Blindtest zu bewerten. Dabei bekommen die Tester die Suchergebnisse vor und nach der Algorithmus-Änderung zu sehen und müssen beurteilen, welches besser ist.

Allein in Deutschland sind rund 600 Testpersonen im Einsatz. Die Richtlinien für die Testpersonen seien nun komplett überarbeitet worden, teilte Google-Projektmanager Pandu Nayak der dpa mit. Der Algorithmus soll dahingehend trainiert werden, dass er minderwertige und nicht vertrauenswürdige Inhalte schneller erkennt. User soll das Melden und Kennzeichnen von Seiten aufgrund irreführender Informationen erleichtert werden. Auch anstößige Suchergebnisse, Falschmeldungen und unbestätigte Verschwörungstheorien sollen einfacher gekennzeichnet werden können.

Auch Auto-Vervollständigung betroffen

Die Änderungen betreffen auch die Autocomplete-Funktion. Google wird künftig bei den Vorschlägen auf Begriffe verzichten, die als sexuelle Beschimpfung, Hassrede oder als Bedrohung bestimmter Gruppen empfunden werden können. Außerdem bekommen die Google-Anwender die Möglichkeit, Autocomplete-Vorschläge zu bewerten und anstößige Worte zu melden. Diese Funktion wird aber zunächst nur auf Englisch verfügbar sein.

Bei der Suche nach „ Angela Merkel ist“ schlägt Google auf Deutsch aktuell die Worte „tot“, „wahnsinnig“, „Polin“, „schwanger“ und „verheiratet“ vor. Bei "Sebastian Kurz ist" spuckt Google aktuell "schwul" und "Jude" aus. Auf solche Ergebnisse, die durch Tricks ebenfalls manipuliert werden können, will Google künftig Augenmerk legen. User können unangemessene Vorschläge künftig mit einem Klick melden und präzisieren, was sie an dem Vorschlag stört. Der US-Konzern versprach gleichzeitig mehr Transparenz - Seitenbetreiber sollen leichter nachvollziehen können, warum ihre Seite bei der Suche in einer bestimmten Art und Weise gereiht wird.

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