Internet Explorer 11 bleibt zweigeteilt
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Bei der Vorstellung der neuen Version konzentrierte sich Microsoft auf die im App Store verfügbare Version, die bisher mit einigen Limitierungen im Vergleich zur Desktop-Variante zu kämpfen hatte. Um Usern ein produktiveres Arbeiten zu erleichtern, können offene Tabs nun permanent als schmale Leiste eingeblendet werden. Statt maximal 10 Tabs können zudem Hunderte Tabs offen bleiben – ohne dass dies Auswirkungen auf den Batterieverbrauch, Prozessor oder RAM haben soll. Die meisten Neuerungen hat Microsoft auch in einem Blogposting festgehalten.
Schizophrener Browser
Um freie Sicht auf die Webinhalte zu gewährleisten, hat Microsoft die bereits von IE10 bekannte Voransicht-Tableiste vom oberen Bildschirm-Rand an den unteren verfrachtet. Ebenfalls neu ist, dass Favoriten innerhalb der neuen Benutzeroberfläche bearbeitet und mit einem frei wählbaren Bild versehen werden können. Das soll die schnelle Bedienung mittels Touch erleichtern. Über Skydrive werden zudem alle offenen Tabs und Favoriten synchronisiert. Das funktioniert absurderweise nicht mit offenen Tabs, die im IE11 im Desktop-Modus verwendet werden. Wenigstens die Favoriten bleiben allerdings zwischen beiden Modi synchron.
Überhaupt will Microsoft nicht auf die sonderbare Zweiteilung verzichten. Man habe unterschiedliches Feedback diesbezüglich von Usern erhalten, so das Unternehmen auf Nachfrage von Journalisten. Die IE11-App biete ein auf Touch zugeschnittenes User Interface, das die bessere Wahl sei, wenn man auf der Couch liegt und mit dem Tablet surfen will. Der klassische IE11 werde dafür in produktiveren Umgebungen verwendet. Die Technologie dahinter sei aber bei beiden Versionen gleich, es handle sich quasi um ein Programm mit zwei Gesichtern, so Microsoft.
Verbesserungen
Abgehakt ist dafür das Ärgernis, dass mehrere Browser- oder Tabfenster im Metro-Modus nicht nebeneinander geöffnet sein können. Dabei profitiert der IE11 auch von der Möglichkeit, dass sich der Screen mit Windows 8.1 beliebig mit verschiedenen Apps unterteilen lässt. Webseiten, die den Live-Modus unterstützen, zeigen nun auch dynamisch generierten, aktuellen Content an – etwa, wenn sie als Kachel auf dem Startbildschirm abgelegt werden.
Technisch gesehen unterstützt Microsoft nun erstmals den unter anderem von Firefox verwendeten WebGL-Standard, was 3D-Darstellungen im Browser durch das Heranziehen von GPU-Leistung beschleunigen soll. Auch bei HTML5 verspricht Microsoft die aktuellsten Entwicklungen zu unterstützen, wie etwa Drag&Drop im Browser bzw. Video-Streaming. Gezeigt wurde unter anderem, wie ein Netflix-Video ähnlich einer optimierten App ohne Plugin im Fullscreen-Format im Browser lief.
Chrome als größter Gegner
In mehreren Seitenhieben auf Googles Chrome unterstrich Microsoft, dass der IE11 schneller und flüssiger arbeite und etwa bei der Kombination von Touch und 3D-Objekten alle anderen Browser locker schlage. Als Beweis für die bessere Leistung verwies Microsoft unter anderem auf einen aktuellen Webkit SunSpider JavaScript Benchmark Test, der den IE11 weit vor Chrome und Firefox ausweist. Weiters wurde der sogenannte Lawn Mark Test herangezogen, der Browser auf ihre HTML5-Fähigkeiten abtestet. Was genau der Benchmark-Test berücksichtigt, wurde im Rahmen der Präsentation allerdings nicht genau klar.
Da man sich auf die Windows-Plattform konzentriere, profitiere der IE stark vom Betriebssystem und somit letztlich von der vorhandenen Hardware. Nicht touchoptimierte Webseiten-Elemente, wie Scroll-Down-Menüs bereitet der IE11 touchfreundlich auf. Um bei Bildergalerien und Vor- und Zurückblättern keine Zeit zu verlieren, lädt der Browser voraussehend Webseiten-Inhalte nach.
Teil von Windows 8.1
Der neue Internet Explorer 11 wird zusammen mit
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