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Büro-Software

Office: Microsofts Cashcow soll Tablets erobern

Die Büro-Software Office ist Microsofts finanzielles Zugpferd und bringt dem Konzern inzwischen mehr Geld als das Betriebssystem Windows. Knapp sechs Milliarden US-Dollar setzen die Redmonder mit Word, Excel, PowerPoint und Co derzeit pro Quartal um, zuletzt konnten die Verkäufe sogar noch gesteigert werden. Besonders Unternehmen vertrauen dabei auf die altbewährten Programmen. Laut Angaben von Microsoft ist in Österreich derzeit auf neun von zehn Firmen-PCs das Office-Paket installiert.

Damit sich dieser Trend fortsetzt, hat Microsoft der neuesten Version einige Neuerungen spendiert, wodurch sich die Büro-Software vor allem nahtlos in das Betriebssystem Windows 8 integrieren soll, das im Oktober erscheint. Mit der neuartigen Metro-Oberfläche ist jenes speziell für den Einsatz auf Touchscreen-Geräten zugeschnitten.

Aber es gibt noch mehr Punkte, in denen sich Office 2013 von den Vorgängerversionen abheben will.

Touch
Einer der ehrgeizigsten Projekte ist es, Office auch für den Einsatz auf Tablets zu optimieren, damit der Anwender rein mit Touch-Bedienung und Bildschirmtastatur arbeiten kann. Dazu ist in Word etwa ein neuer „Lesemodus" hinzugekommen, mit dem umfangreiche Dokumente ohne lästiges Scrollen durchgeblättert werden können. In PowerPoint können Präsentationen einfach mit einer Wischbewegung durchgeblättert werden, auf einzelne Folien kann mit einer entsprechenden Fingerbewegung auch gezoomt werden.

Abgesehen von den Lesemodi hat sich in Sachen Bedienung im Vergleich zum Vorgänger wenig getan. In der Praxis zeigt sich außerdem, dass das Touch-Konzept noch nicht völlig ausgereift ist. Sobald man ein Dokument nicht nur betrachten, sondern auch editieren will, bedient man Office wieder in einer Umgebung, die der des Vorgängers sehr ähnlich ist. Dadurch, dass die Bildschirmtastatur dann auch noch einen großen Teil des Monitors abdeckt, muss man sehr viel scrollen.

Cloud
Um mit der Konkurrenz Schritt halten zu können, setzt Microsoft darauf, die Dokumente nicht nur lokal, sondern auch zentral auf einem Server abzuspeichern. Mittelpunkt ist dabei Microsofts Online-Festplatte SkyDrive. Arbeitet man gemeinsam mit anderen Menschen am gleichen Dokument kann man sich so etwa auch an verschiedenen Stellen gegenseitig Kommentare und Notizen hinterlassen. Auch das eigene Wörterbuch, das man bereits durch verschiedene Begriffe ergänzt hat, steht so überall zur Verfügung.

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Sozial
Office wird verstärkt in Online-Netzwerke eingebunden, so kann man in Outlook etwa neben eMails und Kalender auch die Facebook-Beiträge seiner Freunde sehen. Auch der Chat- und Telefonie-Dienst Skype wird integriert. Mit dem Kauf einer Office-Lizenz bekommen Privatkunden etwa 60 Freiminuten, mit denen Telefone auf der ganzen Welt angerufen werden können.

Notizen
Mit Office 2013 will Microsoft die Notiz-App OneNote wieder verstärkt in den Fokus rücken. So wurde die Software komplett überarbeitet und rein für die Touch-Bedienung und Windows 8 ausgelegt. Dafür hat man sich offenbar auch an dem populären Dienst Evernote orientiert und einige Funktionen sehr ähnlich umgesetzt. So können neben Texten auch Bilder direkt in der Notiz abgespeichert werden. Ist darauf Text zu finden, wird dieser ebenfalls erkannt und kann im Nachhein auch durchsucht werden.

Weitere Verbesserungen
Zusätzlich zu diesen Punkten wurden noch einige kleinere Verbesserungen integriert. So können in Word etwa auch PDF-Dateien editiert werden, die Tabellen-Software Excel kann besser automatisiert werden und schlägt unter anderem auch vor, welche Art von Diagramm für gewisse Daten am sinnvollsten ist.

Einen offiziellen Starttermin für Office 2013 gibt es derzeit noch nicht, es dürfte in etwa im Frühjahr 2013 so weit sein. Auch der Preis ist derzeit noch offen.

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Thomas Prenner

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Beschäftigt sich mit Dingen, die man täglich nutzt. Möchte Altes mit Neuem verbinden. Mag Streaming genauso gern wie seine Schallplatten. Fotografiert am liebsten auf Film, meistens aber mit dem Smartphone.

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