OLED-TV LG EG960V im Test: Das derzeit beste Bild
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Der Einzug der OLED-Technologie in die Fernsehwelt hatte einen holprigen Start. 2008 kostete der erste OLED-TV Sony XEL-1 2.500 US-Dollar, obwohl er nur eine 11-Zoll-Bildschirmdiagonale hatte. 2013 kam schließlich der erste „richtige“ OLED-TV: Ein 55-Zöller, mit einem Preis von gut 8500 Euro. Der Hersteller war das südkoreanische Unternehmen LG.
Seitdem hat LG intensiv an großen OLED-Panels gearbeitet und ist jetzt an einem Punkt angelangt, an dem die OLED-TVs zwar nicht günstig, aber zumindest konkurrenzfähig sind. FullHD-Modelle gibt es für etwas weniger als 2.000 Euro. Für das OLED-Spitzenmodell EG960V mit UHD-Auflösung und 55-Zoll-Display ist der UVP mit 4.299 Euro angesetzt. Der Straßenpreis beträgt derzeit 3.200 Euro. Zum Vergleich: Ein Samsung S-UHD-Spitzenmodell mit 55 Zoll ist derzeit im Einzelhandel für etwa 2.500 Euro erhältlich.
Die futurezone hat das gebogene UHD-Modell LG 55EG960V (UVP 4.299 Euro) getestet. Der OLED-TV wird auch als Variante mit geradem Panel als Modellnummer 55EF950V angeboten. Diese hat zwar denselben UVP, ist im Einzelhandel aber mit 3.900 Euro um 700 Euro teurer als der EG960V.
Design
Optisch ist der EG960V auf das Wesentliche reduziert: das Display. Design-Spielereien sind nicht notwendig, da die beeindruckende Bildqualität sowieso die gesamte Aufmerksamkeit auf sich zieht. Zwischen Display und Rahmen ist ein nur 7mm breiter schwarzer Streifen. Der silberne Rahmen ist mit 1mm so dünn, dass er nur auffällt, wenn er Licht reflektiert. Ähnlich wie bei Smartphones mit silbernen Rahmen wird so ein „Heiligenschein-Effekt“ erzeugt.
Der flache Standfuß im gebürsteten Aluminium Look imitiert die Biegung des Displays. Das Verbindungsstück zwischen TV und Standfläche ist durchsichtiges Plexiglas – auch hier zieht sich die Design-Philosophie fort, dass so wenig wie möglich vom TV-Erlebnis ablenken soll.
Zwei kleine Schönheitsflecken gibt es dennoch. Der obere Teil der weißen Rückseite ist strukturiert, was noch gut aussieht. Der untere, bauchige Hauptteil ist einfach nur Weiß. Natürlich sieht man die Rückseite für gewöhnlich nicht, aber warum wurde dann ein Teil strukturiert um hochwertig zu wirken, während der andere einfach nur wie günstiges Plastik aussieht? Der zweite Schönheitsfleck ist das LG Logo an der Front, das ein wenig wie eine Beule aus dem Gehäuse herausragt. Immerhin: Die Beleuchtung des Logos ist standardmäßig in den Einstellungen deaktiviert. Es blinkt lediglich wenn der TV eingeschaltet wird und stört nicht durch Leuchten beim Filmschauen in abgedunkelten Räumen.
Anschlüsse und Fernbedienung
Die Anschlüsse befinden sich an der linken Rückseite und sind in zwei Blöcke aufgeteilt. Etwas nach hinten versetzt und nach unten ausgerichtet sind die Anschlüsse, die man an denen man nur selten Kabel umstecken wird, wie Ethernet, Optical Out, RGB-AV, Antennen- und Satellitenkabel.
Seitlich ausgerichtet und leicht zugänglich sind 2x HDMI 2.0 mit HDCP 2.2, 1x HDMI 1.4, 2x USB 2.0, 1x USB 3.0, 1x CI+ Plus Slot und 1x 3,5mm-Klinkenstecker. Drei HDMI-Anschlüsse sind für ein Premium-Gerät gerade noch akzeptabel, fünf wären besser. HDMI-Anschluss 2 unterstützt ARC, was auch anhand der Beschriftung der Anschlüsse klar hervorgeht. Allerdings verheimlicht die Beschriftung welcher der drei HDMI-Ports nur 1.4 ist (Spoiler: Es ist Nummer 3). Zu den kabellosen Anschlüssen gehören WLAN, WiFi Direct und Miracast, DLNA wird unterstützt.
Die Fernbedienung ist relativ dick ausgefallen. Sie wirkt zwar nicht billig, aber auch nicht besonders elegant, hält sich aber gut. Ähnlich wie bei der Spielkonsole Wii kann damit auf den Fernseher gezeigt werden, um einen Cursor zu steuern. Das funktioniert sehr gut und erleichtert das Steuern der Smart-TV-Funktionen. Ein Vier-Wege-Steuerpad ist natürlich auch vorhanden, der User kann jederzeit zwischen Cursor und traditioneller Eingabe wählen.
In der Mitte des Steuerpads befindet sich ein Scrollrad, wie man es von Computer-Mäusen. Das Drücken des Rads erfüllt die Funktion der Eingabe-Taste. In der Fernbedienung ist ein Mikrofon für die Spracheingabe eingebaut.
Smart-TV-Funktionen
Der TV nutzt als Betriebssystem WebOS 2.0. Beim erstmaligen Einrichten kommt die verspielte, südkoreanische Ader von LG durch: Zeichentrick-Pinguine (oder wie Pinguine aussehende Vögel) führen durch das Initial-Setup.
Drückt man den Home-Button öffnet sich eine Pop-Up-Leiste am unteren Bildschirmrand. In dieser Leiste sind eine große und neun kleinere Kacheln zu sehen, die für die Apps stehen. Die große Kachel ist die zuletzt genutzte Anwendung, bzw. Anschluss. Scrollt man nach links, sind die vier zuletzt genutzten Apps und Anschlüsse zu sehen. Scrollt man vom Homescreen nach rechts, sind alle installierten Apps und Anwendungen zu sehen. Ändert man hier die Reihenfolge der Apps, ändert sie sich auch in der Homescreen-Ansicht. Die Apps können hier schnell entfernt werden – das gilt auch für vorinstallierte Apps, wie die ORF TVThek, Maxdome und Google Play and Movies.
Neue Apps werden über den LG Store direkt am TV heruntergeladen. Neben den üblichen Streaming-Apps sind auch Mini-Games dabei, deren Qualität weder grafisch noch spielerisch mit aktuellen Smartphone-Spielen mithalten kann. Für ein paar Minuten können sie aber unterhaltsam sein.
Über die USB-Buchsen angeschlossene Sticks und Festplatten können zur Aufnahme von Fernsehprogramm genutzt werden. Bei der Wiedergabe von Dateien wurden die üblichen Video-Formate anstandslos wiedergegeben – bei Container-Dateien mit Subtiteln können auch diese ein- und ausgeschaltet werden. Beim Test machte sich ein Problem mit Dateien bemerkbar, die größer als 5 GB waren. Hier ist bei mehreren getesteten Dateien die Wiedergabe mitten drin eingefroren. Danach war ein erneutes Starten der Wiedergabe in einigen Fällen nicht möglich. Bei einer 9 GB großen Datei konnte die Wiedergabe danach nicht mal mehr am PC gestartet werden. Eine Anfrage der futurezone bei LG bezüglich dieses Problems läuft derzeit.
Pop-Ups und Spracheingabe
Der TV unterstützt zwar Kamerafunktionen, hat aber im Gegensatz zu Samsungs aktuellen S-UHD-TVs keine Kamera eingebaut. Daher werden auch keine Handgesten unterstützt, wie dies bei Samsungs Smart-TVs möglich ist.
Die Spracherkennung funktioniert gut, allerdings wird sie nicht richtig genutzt. Es gibt keine Sprachbefehle, lediglich die Sprachsuche. Gesucht wird nach Apps aus dem LG Store und Videos auf YouTube. Innerhalb von Netflix, Amazon Instant Video oder anderer Apps wird nicht gesucht.
Bei der Alltags-Bedienung fällt LGs Vorliebe für Pop-Ups auf. Wird ein über HDMI verbundenes Gerät eingeschaltet, taucht ein Pop-Up auf und ein Druck auf die Enter-Taste wechselt auf das Gerät. Die Schnelleinstellungen tauchen am rechten Rand als Pop-Up auf. Eine Festplatte wird angesteckt: Pop-Up. Das HDMI-Gerät wird ausgeschaltet: Ein Pop-Up Dialog erscheint mit der Frage, ob man die Liste der Anschlüsse anzeigen lassen will oder nicht. In den Einstellungen erklären Pop-Ups kurz die Funktionen – hier gibt es bei ein paar Einstellungen ein Wiedersehen mit den LG-Vögeln aus der Ersteinrichtung.
Sound
LG nennt die im TV verbauten Lautsprecher „Ultra Surround“ und „Sound designed by Harman/Kardon“. Das ändert aber nichts daran, dass die Speaker eher schwachbrüstig und nach hinten gerichtet sind. Es fehlt an Volumen, was man besonders in den niedrigen Lautstärken hört.
Für normales Fernsehen reichen die internen Lautsprecher aus. Die Einstellung „Smart-Sound-Modus“ hilft bei der Qualität etwas, dafür wirkt es aber manchmal so, als würde der Ton hallen. Schaut man Filme oder Serien per Blu-ray, Streaming-App oder USB-Stick (vorausgesetzt die Qualität des Rips ist gut), empfiehlt sich eine Surround-Anlage oder eine Soundbar für die Tonausgabe. Im Test wurde eine 5.1-Anlage per Optical Out verbunden, was mit Netflix, Amazon Instant Video und der Wiedergabe von Dateien problemlos funktionierte.
Bildqualität
Die Kritikpunkte an dem TV werden zu Pünktchen, wenn man die Bildqualität erlebt. Ungeschöntes Material sieht mit normalen Einstellungen beeindruckender als die Demo-Videos auf den High-End-LCD-Vorführgeräten im Handel aus, die optimiert wurden, damit sie mit dem alltags-untauglichen Demo-Modus möglichst spektakulär aussehen. Kurz gesagt: Wunderschön ist das neue normal bei dem OLED-TV.
Schwarz ist bei OLED ein absolut echtes Schwarz, Weiß ist strahlend Weiß, wenn man das möchte. Das Bild ist sauber, die Farben sind akkurat. Es sind in den normalen Modi keine Farbstiche erkennbar. Das Bild ist nicht übersättig und sieht trotzdem kräftig und strahlend aus. Es gibt kein Schlieren oder Nachziehen bei schnellen Bildwechseln. Es ist momentan einfach das Beste, was man in Sachen Bildqualität bekommen kann. Man ist verleitet zu sagen: „Es ist, als würde man aus dem Fenster sehen“ – in diesem Fall müsste es aber ein extrem sauberes Fenster sein, damit die Realität der Klarheit des Bilds des OLED-TVs ebenbürtig ist.
UHD
Natives UHD-Material sieht, wenig überraschend, auf dem TV sehr gut aus. Die hochauflösenden Filme und Serien kommen am einfachsten über die nativen Streaming-Apps von Netflix und Amazon Instant Video auf den TV. Im Test war die Netflix-App benutzerfreundlicher und das UHD-Material wirkte besser als bei Amazon Instant Video. Lediglich die neue Netflix-Serie Jessica Jones enttäuschte hier etwas. Im Gegensatz zur hervorragenden Bildqualität von Narcos sieht sie wie ein zu stark komprimierter Rip aus.
Amazon Instant Video bietet dafür Material mit HDR. Der TV schaltet automatisch in den HDR-Modus, wenn entsprechendes Material abgespielt wird. Die HDR-Serien nicht merkbar besser aus als normaler UHD-Inhalt. Das liegt mitunter daran, dass der OLED-TV ohnehin schon ein extrem gutes Bild hat. Zum anderen liegt es auch daran, dass die Studios gerade erst mit HDR experimentieren und vielleicht noch nicht ganz den Dreh raushaben, wie man es richtig einsetzt.
Aufgrund der hohen Bildqualität des TVs wird schnell deutlich, wenn das Material nicht stimmt. Zu hohe ISO-Werte bei Szenen mit wenig Licht werden brutal detailliert wiedergegeben. Da Schwarz bei OLED echtes Schwarz ist und sich das ISO-Rauschen durch etwas hellere Flecken bemerkbar macht, ist der Kontrast zwischen den Flecken und dem Schwarz stärker bemerkbar als bei einem LCD- bzw. S-UHD-TV. Denn bei diesen ist, selbst mit Local Dimming, Schwarz trotzdem immer nur ein Dunkelgrau.
FullHD und Spiele
Die hervorragende Bildqualität kitzelt auch aus FullHD-Videos ein neues Seherlebnis heraus. Man glaubt gar nicht, wieviel Unterschied echtes Schwarz machen kann, vor allem in etwas düstereren Serien, wie zB. Arrow oder Gotham. Das Upscaling funktioniert sehr gut. Bei einem Abstand von zwei bis 2,5 Metern zum Gerät ist bei guten Streams und Rips kaum ein Unterschied zwischen FullHD und UHD auszumachen. So sieht etwa der Kampf über Coruscant am Anfang von Star Wars 3 (Blu-ray) unglaublich gut aus. Die bunten Bilder, schnelle Bildwechsel und farbigen Blaster werden durch das OLED-Panel ausgezeichnet in Szene gesetzt. Bei UHD-TVs mit LCD-Panels sind hier oft kleinere Schwächen erkennbar, etwa bei schnellen Bildwechseln.
Aktuelle PS4- und Xbox-One-Games profitieren ebenfalls von OLED. Klares Bild, kein Schlieren, kräftige Farben, schwarzes Schwarz, helles Weiß: Besonders der bunte Science-Fiction-Shooter Destiny und seine vielen Lichteffekte profitieren davon, ebenso wie das Rennspiel Forza 6 oder Rise of the Tomb Raider.
720p und Fernsehen
Der TV ist nicht zum Fernsehen gedacht. SD-Material anzuschauen ist kein Vergnügen, weshalb 720p die Untergrenze in Sachen Auflösung sein sollte. Gutes Material in 720p kann der TV noch überraschend gut hochrechnen.
Beim digitalen Fernsehsignal gibt es starke Unterschiede. Manche HD-Sender bei UPCs Digital-Angebot haben Material, dass sehr gut hochgerechnet wird. Andere Sendungen sehen wiederum nur mittelmäßig aus. Bei feinen Mustern kann ein Flimmereffekt entstehen, wie etwa karierte Kleidungsstücke oder Bartstoppel.
Das Weiße in den Augen
Unerträglich wird es, wenn schlechtes HD-Fernsehmaterial absichtlich überbelichtet ist oder im Nachhinein wurde. Durch das helle Weiß des OLED-Panels sind Teile des Bilds kaum noch zu erkennen oder leuchten extrem heraus. Auch weiße Haare bei Porträtaufnahmen sind auf einmal überdimensioniert. Die weiße Reflexion des Lichts in den Pupillen, was bei 1080p- und UHD-Material beeindruckend detailliert wirkt, kann zu markant wirken.
Wenn man wirklich unbedingt das überbelichtete Fernsehmaterial in zu niedriger Auflösung schauen will, hilft es, wenn die Einstellung „OLED-Licht“ und die Schärfe reduziert werden. Im Test wurde eine Schärfeeinstellung von 20 als guter Kompromiss empfunden. Allerdings sieht dann vernünftiges Material weniger beeindruckend aus – denn die Kombination aus echtem Schwarz, realistisch kräftigen Farben und Weiß, das so hell ist wie es sein sollte, erzeugt den Wow-Effekt. Alternativ kann man auch ein Bildprofil wählen, bei dem das Weiß weniger markant ist.
Bei gutem Ausgangsmaterial in 1080p kann es ebenfalls zu einer Situation kommen, in der Weiß zu hell ist: kleine Schriften. Sieht man etwa ein Stück Papier mit Text im Hintergrund liegen, wirkt es so als würden die schwarzen Buchstaben „glühen“. Auch bei einem 1080p-Signal von einem Computer ist bei kleinem Text, etwa im Windows Explorer, dieser Effekt manchmal bemerkbar. Dieser Effekt lässt sich durch das Ändern der Bildoptionen oder des Bildprofils reduzieren, falls er wirklich zu sehr stören sollte.
Einstellungen
Es stehen neun Bildprofile zur Auswahl. Werden die Profile verändert, etwa der Kontrast erhöht, die Farbtemperatur oder Schärfe geändert, gilt dies nur für den gerade gewählten Anschluss. So hat man im Grunde neun Profile pro angeschlossenem HDMI-Gerät zur Auswahl.
Wie bei aktuellen TVs üblich, berechnet auch dieser OLED-TV Zwischenbilder, um ein flüssigeres Bild zu liefern. Das ist Geschmackssache und kann glücklicherweise für jedes Profil geändert werden. Es gibt vier Auswahlmöglichkeiten bei „TruMotion“, die Option „Benutzer“ erlaubt es das Berechnen der Zwischenbilder mit zwei Reglern den persönlichen Präferenzen anzupassen.
Leidenschaftliche Optimierer werden sich über die Bildprofile Expert 1 und Expert 2 freuen. Hier kann etwa zusätzlich die horizontale und vertikale Kantenschärfe und Gamma feinjustiert werden. Der Kinomodus ist Geschmackssache: Die Farben werden blasser und die Schärfe ist reduziert. Es wirkt fast so, als würde man einen Retro-Sepia-Filter über das ausgezeichnete OLED-Bild legen.
Warum man das Profil nutzen sollte? Womöglich bei der Wiedergabe von älteren Filmen, die durch das OLED-Panel eventuell zu sauber aussehen. Oder wenn man wissen möchte, wie es wäre, wenn man nicht den TV mit den derzeit besten Bild zuhause stehen hat.
Dezent gebogen
Bei Samsungs UHD-TVs kann das gebogene Display ein Ärgernis sein. Das liegt vorwiegend an den starken Reflexionen, den geringen Mehrwert und den mäßigen Betrachtungswinkeln. Auch beim LG OLED TV macht das gebogene Display wenig Sinn, allerdings stört sie auch weniger.
Das liegt daran, dass das Display weniger spiegelt als das der Samsung-TVs. Stellt man den Wert „OLED-Licht“ auf das Maximum von 100, ist sogar das Bild noch gut erkennbar, wenn direktes Tageslicht auf den TV fällt – ohne, dass es einen Qualitätsverlust, wie etwa ausgeblichene oder völlig übersättigte Farben, gibt.
Die Betrachtungswinkel beim OLED-TV sind ebenfalls sehr gut, was bei Filmabenden mit der Familie und Freunden von Vorteil ist. Ab einen Winkel von etwa 30 Grad werden die Farben eine Spur kälter, aber ab da bleibt die Darstellung stabil, auch wenn man direkt neben dem TV steht.
Schade ist, dass der TV keinen Umgebungslichtsensor hat. Die Einstellung „automatische Helligkeitsregelung“ passt die Helligkeit nur an den Inhalt, nicht aber an die Umgebungshelligkeit an. Der bequemste Ersatz dafür ist ein paar der Bildprofile, die man ohnehin nicht verwendet, zu zweckentfremden und diese für verschiedene Helligkeitsszenarien anzupassen.
Fazit
Der EG960V ist vielleicht nicht der beste Smart-TV, aber er hat das derzeit beste Bild. Und darauf kommt es bei einem TV schlussendlich an. Die aktuellen UHD-Spitzenmodelle mit LCD-Panels, wie Samsungs S-UHD-Geräte der Serie 9, bieten ebenfalls ein sehr gutes Bild und beweisen, wie weit sich die LCD-Technik über die Jahre entwickelt und verbessert hat.
Aber der EG960V sieht dennoch besser aus und lässt nicht nur UHD-Filme und -Serien glänzen, sondern alles, was halbwegs hochauflösend und in brauchbarer Qualität ist. Besonders User, die ihre geliebten Plasma-TVs gehegt und gepflegt haben, können jetzt guten Gewissens auf ein UHD-Gerät umsteigen.
Eigentlich gibt es für Fröner der gepflegten Wohnzimmer-Unterhaltungskultur, die mit den Gedanken spielen einen neuen TV anzuschaffen, momentan nur einen Grund nicht eines von LGs aktuellen UHD-OLED-Top-Modellen zu kaufen: der Anschaffungspreis. Mit einem UVP von 4.299 Euro und einem Straßenpreis von 3.200 Euro ist der EG960V zurzeit einer der teuersten 55-Zöller am Markt. Die 65-Zoll-Version hat einen UVP von 5.999 Euro.
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