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Videoschnitt-Apps iMovie, Magisto und Cute CUT im Test

Dank neuer mobiler Schnittsoftware mit grundlegenden Tools zur Erstellung einfacher Filme und kreativen neuen Videodiensten wie etwa der iOS-App „Mixbit“, soll das Smartphone teurer Desktop-Schnittsoftware für Privatanwender nun endgültig den Garaus machen.

Beinahe jährlich werden von den führenden Smartphoneproduzenten betreffend der Rechenleistung ihrer Geräte neue Maßstäbe gesetzt, insgesamt legte die Performance von Handys in den letzten Jahren expansiv zu. In weiterer Folge reagierten auch die App-Hersteller dementsprechend mit der Entwicklung leistungsstärkerer Applikationen mit stetig wachsendem Funktionsumfang.

Die futurezone hat drei ausgewählte Videoschnitt-Apps getestet.

iMovie – der kleine Bruder der beliebten OS X Desktop-Software

Das erste mobile Pendant großer populärer Studioschnittsoftware war Apples iOS-App „iMovie“, deren Publikation im zugehörigen App Store simultan zur Veröffentlichung der vierten iPhone-Generation erfolgte. Die iMovie-App beinhaltet eine etwas reduziertere Version der gleichnamigen Desktop-Anwendung Apples.

Auch bei der iMovie-Applikation bleibt Apple seiner Konzernlinie treu: Das User-Interface soll intuitiv, also ohne Vorkenntnisse, sowohl erlern- als auch bedienbar sein. Erst vor wenigen Tagen stellte der kalifornische Konzern mit dem Release von iOS 7 eine upgedatete Funktion des Programmes offiziell zum Download bereit.

Das Interface der App ist in drei wesentliche Teile gegliedert: Das Preview-Fenster, die Seitenleisten, die zum Auffinden der Funktionen dienen, und die Timeline, in der die einzelnen im Projekt verwendeten Elemente wie Videoclips, Bilder, Titel und Musik als verschieden farbige Steifen angeführt sind.

Durch Antippen des Previewfensters können Medien sowie Videos und Fotos aus der Camera Roll sowie sämtliche Musiktitel aus der Musikbibliothek importiert werden. Die neueste Version der iMovie-App beinhaltet zudem 16 neue Titelstile, neue Übergänge und einen Zeitlupeneffekt. Weitere Features des Updates sind unter anderem eine präzisere Audio- sowie Videobearbeitung auf dem mobilen Gerät.

Das Projekt ist kompatibel mit der Desktop-Anwendung von iMovie und kann daher ohne Probleme plattformübergreifend genutzt werden.

"Magisto" - Screenshot

Magisto – Videos mit wenigen Klicks anhand von Designvorlagen erstellen

Ein weiteres interessantes Konzept weist die mobile App des kürzlich generalüberholten Online-Videoeditors „Magisto“ vor. Per App soll man in drei einfachen Schritten ein emotionsgeladenes, beeindruckendes Video erstellen können. Und das vollautomatisch ohne etwaige vorherige Videoschnittkenntnisse, so der Hersteller in seiner Beschreibung.

Magisto ermöglicht neben dem direkten Import von Fotos und Videos aus der Galerie des jeweiligen Gerätes auch die Integration von Videoclips aus Googles Clouddienst „Drive“. Anschließend werden alle auf dem Smartphone verfügbaren Mediendateien – nach Aufnahmedatum gereiht – angezeigt. Nachdem die zu bearbeitenden Videos ausgewählt wurden, muss der User aus einem von insgesamt 13 zur Verfügung stehenden Themenpaketen wählen. Darunter befinden sich unter anderem Pakete wie „Let’s Party“, „Indie“, „Street Beats“ und viele weitere. Nach der Wahl des Themas, stehen dem Nutzer mehr als ein Dutzend Musiktitel durchwegs populärer Interpreten darunter unter anderem Tracks von Taylor Swift, Shakira, Skrillex und Beyonce zur musikalischen Umrahmung des jeweiligen Videos zur Auswahl.

Danach wird der User aufgefordert, einen Titel für sein Video einzugeben. Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, mittels eines Schiebereglers beziehungsweise über die voreingestellten Schaltflächen die Länge des endgültigen Videos zu trimmen. Anschließend komprimiert Magisto die Videodateien und lädt sie auf einen Server hoch, der dann den fertigen Clip veröffentlicht und dem Nutzer auf sein Gerät lädt.

Die mobile Applikation von „Magisto“ ist auf eine funktionierende Internetverbindung sowie auf eine Registrierung angewiesen.

"Cute Cut" - Screenshot

Cute CUT – Arrivierter Videoeditor für iOS

„Cute CUT“ bietet mit seinen umfangreichen Funktionen viel Spielraum für die individuelle Kreativität des Users. So können mit der App beispielsweise direkt am Bildschirm Grafiken erstellt und bearbeitet werden. Dafür stehen unter anderem zahlreiche Tools wie ein Kreis-, Stift-, Rechteck- und Ellipsenwerkzeug zur Verfügung. Dabei kann der Nutzer sogar die Pinselbreite und die Farbe der Grafik im Titelmenü festlegen.

Der Hauptbildschirm der Applikation ist zwar einfach, dennoch aber klar und übersichtlich gestaltet. Die obere Bildschirmhälfte wird von einem Previewfenster, die untere von einer geordneten Timeline dominiert.

Wie bei Apples iMovie ist auch „Cute CUT“ serienmäßig mit einigen Soundeffekten und Musiktiteln ausgestattet. Ein Zugriff auf die Musikbibliothek des Gerätes ist jedoch nicht möglich. Praktisch ist allerdings die VoiceOver-Funktion, die direkt während der Audioaufnahme eine Echtzeitvorschau des gesamten Videoprojektes liefert und somit für deutlich präzisere VoiceOver-Aufnahmen sorgt.

Exportieren kann „Cute CUT“ auf alle gängigen Plattformen wie etwa Facebook und YouTube oder direkt in die Galerie des Gerätes. Bei der Exportqualität im Endrendering kann zwischen niedriger, mittlerer sowie hoher Qualität gewählt werden.

Fazit

Alle drei Applikationen überzeugten im futurezone-Test in puncto Stabilität und Funktionsumfang. Dabei sind die Applikationen durchaus mit kleineren Desktop-Programmen wie etwa dem „Windows Live Movie Maker“ vergleichbar. An arriviertere Programme wie etwa dem „Pinnacle Studio“ oder „PowerDirector“ kommen die Apps allerdings nicht heran. Während iMovie, das individuellen Videoschnitt ohne eventuelle Vorkenntnisse oder großen Aufwand ermöglicht, auf eher unerfahrene Nutzer abzielt, ist „Cute CUT“ das genaue Gegenteil. „Cute CUT“ erlaubt dem User zwar eine völlig individuelle Bearbeitung der Clips, enthält jedoch auch keinerlei Designvorlagen wie etwa „iMovie“ oder „Magisto“. Dafür sollte man sich unbedingt für „Cute CUT“ etwas Zeit zum Einarbeiten in die für Anfänger etwas komplexere Arbeitsumgebung nehmen.

Auffällig waren ebenfalls häufige Rechtschreibfehler bei „Magisto“. Am unkompliziertesten der drei getesteten Applikationen war allerdings genau diese App. Mit wenigen Klicks erstellt der Online-Editor beeindruckende Videoclips, die standardmäßig im Netz veröffentlicht werden. Dieser Editor sollte insofern allerdings mit Vorsicht genossen werden, da die App große Datenmengen verbraucht. Nutzer sollten beim Exportprozedere geduldig sein, denn der Upload der ausgewählten Clips auf den „Magisto“-Server kann in der Tat einige Minuten beanspruchen.

Generell funktionierten alle Apps im Test ohne Probleme. „Magisto“ (Android, iOS), „Cute CUT“ (iOS) und „iMovie“ (iOS), stehen in den Basisversionen kostenlos in den jeweiligen Appstores zum Download bereit.

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Martin Krachler

... ist ein technikbegeisterter Digital Native mit besonderem Hang zu Apps. Motto: "Erst coole Apps machen ein Handy zum Smartphone". Privat ist er außerdem begeisterter Musiker, spielt gerne Volleyball und debattiert öfters mit Freunden und Bekannten über Technik-Themen.

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