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WWDC: Mehr AR, mehr Siri und integrierter Zollstock für iOS 12

Dieser Artikel wird fortlaufend aktualisiert.

Die WWDC 18 wird derzeit eröffnet. Den Auftakt macht Apple-CEO Tim Cook, der in seiner Keynote die wichtigsten Neuerungen der Entwicklerkonferenz zusammenfasst. Der Fokus liegt in diesem Jahr auf Software im Allgemeinen und auf Stabilitäts- und Performanceverbesserungen im Speziellen. Pünktlich um 19 Uhr MESZ beginnt die Show auf der Rednerbühne mit einem Apple-Promovideo, die WWDC 2018 ist damit offiziell eröffnet.

Tim Cook betritt die Bühne um 19:04. Die Keynote beginnt. Der Apple-Boss begrüßt das Publikum und freut sich, wieder in San Jose sein zu dürfen. Entwickler aus 77 Ländern sind heuer vor Ort, was den CEO sichtlich erfreut. Der App Store feiert im Juli seinen 10. Geburtstag, Cook erinnert seine Zuhörer, damit sie rechtzeitig ein Geschenk kaufen können. Über 100 Milliarden Dollar sind bislang mithilfe des App Stores verdient worden.

Programmieren lernen

Mit seiner Swift-Programmiersprache will Apple dafür sorgen, dass mehr Leute programmieren lernen. "Wir glauben, dass jede Schule auf der Welt Programmieren lehren sollte", sagt Cook. Die nächste Generation von Programmierern soll Großes vollbringen, verlangt Cook.

Mehr Leistung für iOS 12

Der Kunde soll im Zentrum aller Apple-Produkte stehen. Das gilt auch für iOS 12. Die neuen Features werden von Craig Federighi präsentiert. Wichtigste Ansage: Wie seine Vorgänger wird iOS 12 kostenlos als Update ausgeliefert. Zweite Ansage: iOS soll flotter sein. Das Betriebssystem unterstützt alle Geräte, die mit iOS 11 klarkommen. Alte Geräte wie das iPhone 6+ sollen besonders profitieren: Apps starten 40 % schneller, die Kamera soll 70 Prozent schneller funktionieren. Das System soll aber auch auf allen anderen Geräten für schnellere Aktionen sorgen. Dabei soll auch die Batterie geschont werden.

Augmented Reality (AR)  soll die Zukunft gestalten. Deshalb gibt es ein neues Dateiformat namens USDZ, das mit iOS 12 ausgeliefert wird. Damit sollen einfacher AR-Inhalte hergestellt und geteilt werden können. Adobe unterstützt das neue Dateiformat in seiner Creative Cloud. Damit sollen Nutzer nach dem Motto "Was du siehst ist was du bekommst" Inhalte erstellen können. Die Inhalte können auch in Medienartikeln eingebunden werden und sind interaktiv. Im Fender-Shop können Gitarren ausgesucht und ins eigene Wohnzimmer projiziert werden.

AR-Kit 2

Apple will die größte AR-Plattform der Welt sein. AR Kit 2 ermöglicht Multi-User-AR, bringt bessere Gesichtserkennung, 3D-Objekterkennung und realistischere Darstellung von AR-Inhalten. Lego zeigt ein Beispiel auf der Bühne. Ein Legohaus auf einem Tisch wird durch 3D-Objekterkennung erkannt. Dann kann die AR-Darstellung des Bausatzes am Handy oder Tablet durch Gegenstände oder andere Bauwerke erweitert und mit sich bewegenden Legofiguren bevölkert werden. Dadurch wird aus dem Lego-Bausatz auf dem Bildschirm ein Spiel, das an die Sims erinnert. Das Spiel kann auch gespeichert werden.

Digitaler Zollstock

Die neue App "Measure" kann die Maße von Gegenständen nehmen. Auf der Bühne wird mit der App die Kante eines Koffers vermessen. Die Dimensionen eines Fotos erkennt die App ebenfalls auf Anhieb.

Die Fotosuche in iOS 12 wurde verbessert. Es gibt Vorschläge, die Highlight-Bilder des Nutzers präsentieren. Es kann nach mehreren Begriffen gesucht werden oder nach Datum oder Ort. Der "For You"-Tab sammelt Erinnerungen und zeigt etwa ein schönes Foto, das vor exakt einem Jahr aufgenommen wurde. Auch Fotos, die mit Freunden geteilt werden könnten, werden vorgeschlagen. So werden Freunde auf einem Bild erkannt und als Empfänger vorgeschlagen. Das funktioniert für alle Apple-Kunden, die gemeinsamen Zeit verbringen. Damit sollen alle, die dabei waren auch alle Fotos bekommen.

Vielfältiges Siri

Siri kann von jeder App verwendet werden. So kann jede App-Funktion mit einer vom Nutzer gewählten, mündlichen Aufforderung aufgerufen werden. Außerdem macht Siri auf Basis des Nutzerverhaltens Einkaufsvorschläge auf dem Sperrbildschirm von iOS-12-Geräten, etwa für Kaffee. Die Shortcuts-App erlaubt es Nutzern, eigene Abkürzungen zu erstellen. Damit kann ein Siri-Befehl den Wetterbericht für den Badeausflug öffnen, Tickets fürs Schwimmbad bestellen und eine Sonnencreme-Erinnerung anzeigen. Das funktioniert Schritt für Schritt über die Shortcuts-App.

Apps

Die News-App bekommt ein Update. Das Entdecken interessanter Inhalte soll einfacher werden. Eine Seitenleiste soll die Navigation verbessern. Die Stocks-App zeigt die Performance von Wertpapieren jetzt auch visuell. Business-News aus der News-App werden jetzt auch in Stocks angezeigt - ab jetzt auch auf dem iPad. Voice Memos wurde auch für iPads angepasst und unterstützt Cloudspeicher. iBooks bekommt ein neues Design und heißt von nun an Apple Books, mit besserem Überblick über die eigenen Bücher. Car Play unterstützt unter iOS 12 Navigationsapps von Drittherstellern.

Wider die Ablenkung

iOS bringt einige Features mit, die Ablenkungen durch unnötige App-Benachrichtigungen entstehen, einschränken. Ein Do-not-Disturb-Modus verhindert die Anzeige von Benachrichtigungen in der Nacht. Wenn ein User nachts auf sein Display schaut, sieht er nur die Uhr. Der Modus kann per Timer gesteuert werden. Mit "Instant Tuning" können Benachrichtigungen direkt vom Sperrbildschirm aus gesteuert werden. Nervt eine Nachricht, können Botschaften dieser App in Zukunft anders gehandhabt werden. iOS schlägt auch vor, Benachrichtigungen von Apps, die länger nicht verwendet wurden, nicht mehr auf dem Sperrbildschirm anzuzeigen.

Screen Time informiert Nutzer jede Woche darüber, wie sie ihr Gerät verwendet haben. Detaillierte Statistiken zeigen, wie oft pro Stunde das Gerät genutzt wurde, welche App wie viele Benachrichtigungen schickt und so weiter. Wem das nicht reicht, der kann mit App Limits Grenzen setzen: Wenn das eingestellte Zeitkontingent für eine App beinahe erreicht ist, wird der Nutzer benachrichtigt. Ist die Zeit abgelaufen, kann der Nutzer aber eine Verlängerung beantragen. Für Kinder können ebenfalls Limits gesetzt werden, für jede App einzeln oder für Kategorien. Auch verordnete Offline-Zeit kann eingestellt werden. Die Einstellungen können von den Geräten der Eltern aus vorgenommen werden.

Emoji 3.0

Apple hält viel auf Animojis. Unter iOS 12 gibt es eine Zungenerkennung, mit der Nutzer ihre Animojis die Zunge herausstrecken lassen können. Neu im Angebot sind ein Tiger, ein T-Rex, ein Koala und ein Geist. Zudem führt Apple mit Memoji ein Feature ein, mit dem Nutzer eigene Animoji kreieren können, etwa solche, die aussehen, wie sie selbst. Diese können auch in Videobotschaften genutzt werden.

Facetime wurde ebenfalls aufgemotzt. Ab sofort können Gruppenkonferenzen mit bis zu 32 Personen abgehalten werden. Das funktioniert auch aus einem Gruppenchat in Messages heraus und entweder nur für Audio oder abe auch für Video auf iPhones, iPads und Macs. Auf der Apple Watch funktioniert nur Audio-Teilnahme. Wer gerade spricht wird dann größer angezeigt. Die Effekte der Kamera sind im Videochat ebenfalls verfügbar.

Um sensible Daten zu schützen, wird der Zugriff auf Apps auf Daten eingeschränkt. Die bestehenden Schutzmaßnahmen werden in iOSauf die Kamera, das Mikrofon, Mail-Archive und Backups ausgeweitet. Das gilt standardmäßig für alle Apps, die auf dem System installiert werden. Um das erstellen von Nutzerprofilen im Netz durch die Hardware zu verhindern, gibt iOS nur noch wenige Daten an Webseiten weiter. Dadurch wird es schwierig für Datensammler, ein iPhone oder iPad von einem anderen zu unterscheiden.

Die Updates werden im Herbst ausgespielt.

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