Corona-Ansteckung in 5 Minuten über 6 Meter nachgewiesen
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Die Maßnahmen, um die Verbreitung des Coronavirus einzuschränken beinhalten auch Abstand zu anderen Menschen. Hierzulande erlangte der Babyelefant Berühmtheit, der mindestens einen Meter Abstand symbolisieren soll. In anderen Ländern - wie etwa den USA - wird mit 6 Fuß bzw. 1,8 Meter ein noch größerer Abstand empfohlen. Absolute Sicherheit bietet aber auch das nicht, da infektiöse Aerosole auch weit größere Distanzen zurücklegen können.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie aus Korea zeigt nun, wie sich das Virus auch über lange Strecken in kurzer Zeit verbreiten kann. Dabei konnte eine Ansteckung nachgewiesen werden, bei der die infizierte Person lediglich 5 Minuten lang in einer Entfernung von 6,5 Meter saß. Eine zweite Ansteckung in dem Lokal erfolgte auf 4,8 Meter in 21 Minuten. Ein dritter Infizierter saß dem Verbreiter direkt gegenüber.
Ein Faktor bei der Ansteckung war demnach auch der Luftstrom im Lokal, der durch einen Deckenventilator ausgelöst wurde. Er war offenbar auch maßgeblich daran beteiligt, dass sich die Aerosole so verbreiten konnten. Masken wurden in dem Lokal keine getragen.
Störfaktoren und Empfehlungen
Da die Personen jeweils unterschiedliche Eingänge benutzten konnte eine Ansteckung über Oberflächen ausgeschlossen werden. Auch eine Ansteckung über andere Kontakte wurde soweit möglich abgeklärt und ausgeschlossen.
“Die Übertragung von Tröpfchen kann in einer Entfernung von mehr als 2 Meter erfolgen, wenn eine infizierte Person direkten Luftstrom hat”, halten die Autoren der Studie fest. Sie sprechen sich angesichts der Erkenntnisse dafür aus, dass die Richtlinien bezüglich Quarantäne und Contact Tracing überarbeitet werden müssen. Hier werden üblicherweise nur nähere Kontakte erfasst. Auch gängige Contact-Tracing-Apps wie etwa Stopp Corona erfassen Begegnungen über mehrere Meter über einen derart kurzen Zeitraum nicht.
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