Sternschnuppenstrom der Perseiden
© APA/dpa/Matthias Balk / Matthias Balk

Science

Es ist wieder Sternschnuppen-Zeit: Die Perseiden-Schauer beginnen

Der alljährliche Meteorstrom der Perseiden stellt sich auch dieser Tage wieder ein. Heuer erreicht der Sternschnuppenregen am Dienstag (13. August) sein Maximum. Da jedoch nur zwei Tage später bereits Vollmond sein wird, wird die Sicht auf den Hauptakt der "Tränen des Laurentius" vom Licht getrübt. In Europa fällt er außerdem in die Tagstunden. Trotzdem gibt es viele Chancen zur Beobachtung.

Das Maximum der Perseiden fällt heuer auf den 13. August zwischen 4.00 und 17.00 Uhr, wie es auf der Homepage der Wiener Arbeitsgemeinschaft für Astronomie (WAA) heißt. Damit sind die frühen Morgenstunden am Dienstag der aussichtsreichste Zeitpunkt, um tatsächlich Sternschnuppen in relativ hoher Frequenz sehen zu können. Gegen 4.00 Uhr früh könnte die Anzahl der Meteore auf rund 110 pro Stunde anwachsen.

Wann die beste Zeit ist

Laut Berechnungen des Vereins Kuffner-Sternwarte zahlen sich dieser Tage Blicke gen Nordosten in Richtung des Sternbildes des Perseus voraussichtlich zu später Stunde aus: Vorausgesetzt der Himmel ist nicht bewölkt, beginnt die vielversprechende Beobachtungszeit heute, Donnerstag, gegen 23.00 Uhr. In den Tagen darauf verschiebt sich dieser Zeitpunkt dann jeweils um rund eine halbe Stunde später in die Nacht.

Für Wien rechnet die WAA mit den besten Beobachtungschancen am 11. August ab ungefähr 1.30 Uhr, am 12. August gegen 2.20 Uhr und am 13. August kurz nach 3.00 Uhr jeweils bis zum Beginn der Morgendämmerung (am Dienstag ab 3.36 Uhr). Die besten Chancen zur Beobachtung hat man in Gegenden, wo das Dunkel der Nacht noch relativ ungestört ist.

Im Zuge des fortschreitenden Ausbaus der Beleuchtung schrumpfen diese Gebiete jedoch zusehends, wie Forscher in einer Aussendung des Naturhistorischen Museum (NHM) Wien kürzlich warnten. Wie stark Kunstlicht das Dunkel der Nacht in Österreich verdrängt, wird im Rahmen des vom NHM geleiteten Projekts mit dem Titel "Lebensraum Naturnacht" analysiert.

Forscher warnen vor Lichtverschmutzung

Im Rahmen erster Erhebungen, die der Astronom Günther Wuchterl durchgeführt hat, wurden etwa unerwartet hohe Werte an "Lichtverschmutzung" im Nationalpark Kalkalpen gemessen. "Besonders dramatisch war der Kontrast zwischen dem intakten Himmel beim Blick in Richtung Süden, in Richtung Alpenhauptkamm, und des hell erleuchteten Himmels in Richtung Alpenvorland", so Wuchterl.

Es sei überraschend, "wie weit die vom Großraum Linz verursachte Lichtverschmutzung bereits in den Nationalpark vorgedrungen ist". Hier zeige sich, dass nun rasch gehandelt werden müsse, "wenn wir den Lebensraum Naturnacht zumindest in den Schutzgebieten erhalten wollen" und auch künftigen Generationen den Blick auf Phänomene wie den Sternschnuppenregen der Perseiden zu ermöglichen.

Sternschnuppen entstehen, wenn kleinste Partikel und Staubkörner mit hoher Geschwindigkeit in die Erdatmosphäre eindringen, dort verglühen und in der Luft Leuchteffekte hervorrufen. Solcher Staub kann von Kometen stammen, die auf ihren Runden um die Sonne einen Teil ihres Materials verlieren. Diese winzigen Partikel umkreisen weiter auf der Bahn des Kometen die Sonne. Kreuzt die Erde diese Bahn, erzeugen die Staubteilchen einen sogenannten Meteorschauer.

Was sind die Perseiden

Alljährlich Mitte August kreuzt die Erde die Bahn des Kometen Swift-Tuttle, dessen Staubspur den Sternschnuppen-Regen der Perseiden erzeugt. Der Name kommt daher, weil es so aussieht, als würden Sterne aus dem Sternbild des Perseus fallen. Der Meteorstrom wird auch "Tränen des Laurentius" genannt, weil sein Erscheinen mit dem Namenstag des Märtyrers Laurentius am 10. August zusammenfällt und als Tränen des Himmels über dessen Martyrium gedeutet wurden.

Zur Beobachtung von Meteorschauern braucht es keine optischen Hilfsmittel wie Ferngläser oder gar Fernrohre: Am besten geht es mit dem freien Auge, raten die Astronomen. Wichtig sei ein freier Blick auf den ganzen Himmel, am bequemsten sei die Beobachtung im Liegen. Wiesen oder Felder außerhalb der Stadt würden sich besonders gut anbieten.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare