Gestrandet im Weltall: Supercomputer hängt auf der ISS fest
Dieser Artikel ist älter als ein Jahr!
Die zwei HPE-Server bilden zusammen den "Spaceborne Computer", ein Linuxsystem mit enormer Rechenleistung. Ziel des Ausflugs ins All war es zu sehen, wie lange die Systeme im All mit minimaler Expertenunterstützung laufen würden. 530 Tage später sind die beiden Rechner immer noch aktiv, wie die BBC berichtet. Eigentlich hätten die Computer bereits vor drei Monaten wieder auf die Erde zurückkehren sollen. Nach einer Fehlfunktion in einer russischen Rakete im Oktober 2018 wurde der Rückflug aber auf unbestimmte Zeit verschoben.
Rechenpower für den Mars
Der früheste Termin für die Rückholung wäre jetzt Juni 2019. Einen fixen Platz auf diesem Flug haben die Rechner aber noch nicht, wie ein HPE-Experte gegenüber der BBC sagt. Supercomputer im All sind im Hinblick auf geplante Flüge zum Mars ein interessantes Forschungsfeld. Auf der ISS ist es wenig problematisch, wenn Daten, die die 20 Jahre alte IT-Infrastruktur auf der Raumstation überfordern, zur Verarbeitung auf die Erde geschickt werden. Das dauert maximal 30 Minuten, dasselbe gilt für die Übermittlung zurück auf die ISS.
Auf einer Reise zum Mars muss die benötigte Rechenleistung aber wohl mitgeführt werden, weil eine Datenübertragung auf Grund der deutlich längeren Wegstrecke nicht mehr in Frage kommt. Fortschritte beim Systemdesign haben entsprechende Geräte in den vergangenen Jahren deutlich billiger gemacht.
Während die drei Originalserver für die ISS noch jeweils acht Millionen US-Dollar gekostet haben, sind die HPE-Server deutlich billiger. "Sie kosten tausende statt Millionen von Dollar", sagt HPE. Beim Einsatz auf der ISS haben die HPE-Server unerwartete Probleme bekommen. Es gab Ärger mit der Stromversorgung und mit den SSDs, die als Hauptspeicher für das System dienen. Was die Probleme genau verursacht hat, kann erst geklärt werden, wenn die Rechner wieder auf der Erde gelandet sind.
Kommentare