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Science

Iris-Scan: Algorithmus kann Lebende von Toten unterscheiden

In manchen Filmen hat man es schon gesehen: Eine Szene, in der jemand umgebracht wird, um dann mit dem Finger des Toten ein Mobiltelefon zu entsperren. Ähnliche Szenarien könnten auch bald von Kriminellen eingesetzt werden, etwa wenn Menschen ihre Bankgeschäfte per Biometrie am Handy erledigen.

Forscher an der Technischen Universität Warschau haben deshalb an einem System gearbeitet, mit dem sich erkennen lässt, ob es sich um eine lebende Person oder einen Toten handelt, wenn Iris-Scan durchgeführt wird. Das berichtet Technology Review.

Unterscheidung erst Stunden nach dem Tod

Der Algorithmus wurde vom KI-Forscher Mateusz Trokielewicz von der TU Warschau so trainiert, dass er den Unterschied zwischen Lebenden und Toten genau erkennt. Das „Post Mortem Iris Dataset“ enthält 574 Nahinfrarotaufnahmen der Iris, die von ingesamt 17 Verstorbenen zu verschiedenen Zeitpunkten aufgenommen wurden. Zudem wurden Iris-Bilder von 256 lebenden Personen gesammelt.

Der per Maschinellem Lernen trainierte Algorithmus konnte die Unterscheidung fast immer korrekt treffen, nur etwa bei einem Prozent wurden die Lebenden als tot eingestuft. „Keines der Post-Mortem-Bilder wurde als Aufnahme einer lebenden Person fehlklassifiziert“, heißt es in dem Bericht. Allerdings funktioniert die Unterscheidung nur dann wirklich zuverlässig, wenn der Tod bereits vor einigen Stunden eingetreten ist.

"Bilder die kurz nach dem Tod – also fünf Stunden, wie in unserer Studie – aufgenommen wurden, enthalten offenbar noch nicht genügend Veränderungen, dass unsere Lebenderkennung funktioniert", sagt Trokielewicz. Das Szenario, dass Kriminelle jemanden umbringen, um damit Geld zu stehlen, ist damit nach wie vor möglich.

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