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Science

NASA-Astronaut verrät, worauf er sich am meisten auf der Erde freut

355 Tage war NASA-Astronaut Mark T Vande Hei im All, bevor er diese Woche zurück auf die Erde gekommen ist. Auf die Frage, auf was er sich am meisten freue, sagte er: „Darauf, für mich und meine Frau eine Tasse Kaffe zuzubereiten. Im Bett zu sitzen, um miteinander zu reden, die Nachrichten zu verfolgen und nachzulesen. Einen ruhigen, gemütlichen Samstagmorgen zu haben ist ebenfalls ein wundervolles Ding. Und dann, nach alle dem, freue ich mich auf Chips mit Guacamole.“

Vande Hei ist der Astronaut in der Geschichte der NASA, der die längste Zeit am Stück im All verbracht hat. Länger er als war nur Valeri Polyakov aus Russland im All, der Mitte der 1990er-Jahre 438 Tage im All gewesen war.

Was die Zeit im All mit dem Körper macht

Eine so lange Zeit im All, das macht etwas mit dem Körper von Astronaut*innen. Auf diese kommt nach der Rückkehr zur Erde eine harte Zeit zu. Im Allgemeinen benötigen Astronaut*innen für jeden Monat, den sie in der Mikrogravitation verbracht haben, zwei Monate zur Erholung. Im Fall von Vande Hei wären das fast 2 Jahre. Astronaut*innen nach ihrer Rückkehr sind außerdem anfällig für Brüche und Nierensteine.

Selbst intensive tägliche Trainingseinheiten mit Laufband, Fahrradergometer und anderen Trainingsgeräten an Bord der ISS, gepaart mit einer ausgewogenen, nährstoffreichen Ernährung, haben sich als nur teilweise wirksam erwiesen, um die im All entstandenen Mineralstoffverluste auszugleichen, berichtet Engadget.

Soyuz MS-19 space capsule lands near Zhezkazgan

Vande Hei nach seiner Rückkehr auf der Erde mit "Thumbs up" und einem fetten Grinser im Gesicht

"Guter, gesundheitlicher Zustand"

Dann gibt es auch noch so etwas wie eine „Weltraumanämie“. Im Weltraum dürften offenbar rote Blutkörperchen zerstört werden, haben Studien rausgefunden - und zwar über die gesamte Dauer der jeweiligen Mission. Im Weltraum steigt diese Zahl der roten Blutkörperchen, die zerstört werden, um etwa die Hälfte. Das hat etwas mit den Flüssigkeitsverschiebungen im Körper zu tun, wenn sich dieser an die Schwerelosigkeit anpasst.

Dann gibt es zudem noch viele andere Phänomene, die auftreten können, wenn Astronaut*innen wieder auf der Erde landen. Vande Hei kam am 30. März an Bord einer russischen Soyuz-Kapsel in Kazakhstan an, zusammen mit seinen russischen Kollegen Anton Shkaplerov und Pyotr Dubrow. Laut einem Bericht von space.com befinden sich alle drei in „gutem, gesundheitlichen Zustand“.

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Das Foto zeigt die Ankunft der Soyuz-Kapsel auf der Erde

So geht es auf der ISS jetzt weiter

Die Rückkehr zur Erde von der ISS dauerte rund 4 Stunden. Davor hatte es noch Spekulationen gegeben, dass Vande Hei aufgrund der Spannungen zwischen Russland und den USA aufgrund der Ukraine-Krise nicht mit dem russischen Sojus-Raumschiff zur Erde zurückfliegen könnte.

Vande Hei und Dubrow waren am 9. April 2021 zusammen auf der ISS angekommen. Auf der ISS verblieben neben Thomas Marshburn, der jetzt die Leitung übernahm, noch die US-Astronauten Raja Chari und Kayla Barron, der deutsche Astronaut Matthias Maurer und die drei Kosmonauten Oleg Artemjew, Denis Matwejew und Sergej Korssakow.

Wie es auf und mit der ISS langfristig weitergeht, ist jedoch fraglich. Moskau hat am Samstag mit einem Ende der Zusammenarbeit auf der ISS gedroht, sollten die USA und andere westliche Staaten nicht ihre Sanktionen gegen Russland zurücknehmen.

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Barbara Wimmer

shroombab

Preisgekrönte Journalistin, Autorin und Vortragende. Seit November 2010 bei der Kurier-Futurezone. Schreibt und spricht über Netzpolitik, Datenschutz, Algorithmen, Künstliche Intelligenz, Social Media, Digitales und alles, was (vermeintlich) smart ist.

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