Damit Kinosäle zukünftig nicht leer bleiben, sollen KI-optimierte Trailer Besucher anlocken

Damit Kinosäle zukünftig nicht leer bleiben, sollen KI-optimierte Trailer Besucher anlocken

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Science

KI könnte bald auf User angepasste Filmtrailer erstellen

Es hat einen Grund, warum Kino-Trailer oft sehr ähnlich wirken. Die Filmfirmen nutzen ein Schema, das möglichst den Geschmack der größten Zuschauermenge trifft. Doch das funktioniert nicht immer: Ein Trailer für einen brutalen Actionfilm, der vor einem historischen Liebesdrama gezeigt wird, wird vermutlich nur bei einem kleinen Teil des Publikums gut ankommen.

20th Century Fox möchte das jetzt ändern. Forscher des Filmvertriebs haben eine künstliche Intelligenz entwickelt, die erkennt, wer sich aufgrund des Trailers am wahrscheinlichsten den Film im Kino ansehen wird. Trainiert wurde die KI mit hunderten Trailern, die mit den Besucheraufzeichnungen der jeweiligen Filme verknüpft waren.

Visuelle Elemente

Die KI kann so anhand von visuellen Elementen in den Trailern, wie etwa Farben, Gesichter, Landschaften und die Lichtstimmung (düster oder hell), prognostizieren, wie gut der Film bei einer bestimmten Bevölkerungsgruppe ankommen wird. Warme helle Farben und sprechende Menschen in Großaufnahme kommen etwa bei einer Gruppe sehr gut an, während kräftige, übersättigte Farben und Landschaftsaufnahmen eine andere Gruppe ansprechen – obwohl die Szenen aus demselben Film stammen.

20th Century Fox hat das System bereits im Einsatz und konnte so angeblich schon den Erfolg von einigen Filmen korrekt vorhersagen. Das System sei aber noch verbesserungswürdig, so Fox. So sei etwa die Auswirkung der Aneinanderreihung von bestimmten Szenen noch nicht messbar. Als Beispiel wird genannt, dass man noch nicht weiß, wer durch eine Explosion am Ende der Verfolgungsjagd ins Kino gelockt wird und wer sicher eher durch einen Dialog danach angesprochen fühlt.

Personalisierte Trailer

Wird die KI weiterentwickelt, lassen sich damit Trailer erstellen, um genauer die entsprechenden Zielgruppen anzusprechen. So könnten etwa Leute in einem Wiener Kino einen leicht anderen Trailer sehen als Zuschauer in Salzburg. Wird der Trailer vor einer Komödie gezeigt, ist er wiederum anders als vor einem Kriegsfilm.

In einer weiteren Ausbaustufe könne auch ein Art Trailer-Generator gemacht werden. Dieser erstellt den Trailer angepasst an die durch Cookies und von sozialen Netzwerken gesammelten Online-Daten von Usern. So bekommt man dann auf YouTube oder als Werbung auf Websites einen Trailer angezeigt, der auf die eigenen Vorlieben abgestimmt ist.

Netflix nutzt bereits Algorithmen für ein ähnliches Prinzip. So wird anhand der Sehgewohnheiten der User bestimmt, welche Filme in eigens für ihn erstellten Kategorien angezeigt werden, wie etwa „Europäische Actionfilme mit einer starken weiblichen Hauptrolle“. Auch die Auswahl der Vorschaubilder wird an die Sehgewohnheiten der User angepasst.

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