Neues Material soll Hyperschallflugzeuge ermöglichen
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Nicht nur Militärs, auch die zivile Luftfahrt ist an Hyperschall interessiert. Damit könnten Passagiere theoretisch sechs Mal schneller an ihr Ziel gebracht werden.
Bisher scheitern die Vorhaben ein solches Flugzeug zu bauen aber schon an der Physik. Von Hyperschall spricht man ab einer Geschwindigkeit von mehr als Mach 5, also der fünffachen Schallgeschwindigkeit. Ein Airbus A380 ist üblicherweise mit Mach 0,85 unterwegs.
3000 Grad Celsius
Bei Mach 5 entstehen Temperaturen von 2.000 bis 3.000 Grad Celsius. Das ist fast doppelt so viel wie beim Wiedereintritt eines Space Shuttles in die Atmosphäre. Bei diesen hohen Temperaturen beginnen sich Schichten des Metalls zu lösen – das Flugzeug würde zerfallen. Bisher gab es kein Material, das diese Hitze lang genug aushalten könnte.
Jetzt haben aber englische und chinesische Forscher eine Keramikbeschichtung entwickelt, die zwölf Mal effektiver als derzeitige Beschichtungen ist. Die Beschichtung basiert auf Karbid und wird mit einem speziellen Verfahren namens Reactive Melt Infiltration (RMI) hergestellt. Damit ist nicht nur die Herstellung schneller als bei anderen, superhitzebeständigen Materialen, sondern es ist auch widerstandsfähiger gegenüber dem sonst üblichen Oberflächen-Zerfall.
Bis das Material serienreif ist, dürfte es noch eine Weile dauern. Nicht nur die Luftfahrt, auch die Raumfahrt könnte davon profitieren. Durch so eine Beschichtung könnte viel Gewicht beim Hitzeschutz von Raumkapseln gespart werden, was wiederum die Raumfahrt mit wiederverwendbaren Kapseln effizienter macht.
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