Marsmondmission

Russische Raumsonde stürzt ins Meer

Die russische Raumsonde "Phobos-Grunt" stürzt nach Berechnungen aus Moskau in den nächsten Tagen vermutlich in den Indischen Ozean - und damit wohl nicht auf bewohntes Gebiet.

Als wahrscheinlichen Zeitpunkt für den unkontrollierten Absturz nannte die Raumfahrtbehörde Roskosmos den 15. Januar gegen 10.18 Uhr MEZ, wie die Agentur Interfax am Mittwoch meldete. Details stünden erst kurz vor dem Fall des rund 13,5 Tonnen schweren Flugkörpers aus der Erdumlaufbahn fest. Roskosmos geht davon aus, dass die Giftstoffe im Tank der 120 Millionen Euro teuren "Phobos-Grunt" und das radioaktive Kobalt an Bord beim Eintritt in die Erdatmosphäre verglühen.

Grund für Defekt noch unklar
Die am 9. November 2011 gestartete Raumsonde sollte zum Marsmond Phobos fliegen, kreist stattdessen aber wegen technischer Probleme um die Erde. Mit der ersten interplanetaren Mission seit 15 Jahren wollte die Raumfahrtnation Russland nach vielen Rückschlägen international wieder Eindruck machen.

Das offizielle Gutachten über die Gründe der Panne liege am 26. Januar vor, teilte Juri Koptew von der Untersuchungskommission in Moskau mit. Roskosmos-Chef Wladimir Popowkin hatte am Vortag eingeräumt, dass "Phobos-Grunt" vermutlich technisch nicht ausgereift gewesen sei. Russland habe sich aber wegen internationaler Verpflichtungen unter Termindruck befunden.

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