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Forschung

Satellit liefert genaueste Eisdicke-Daten

Mit Hilfe des europäischen Satelliten CryoSat haben Forscher erstmals genaue Daten zur Dicke der Eisdecke in der Arktis gesammelt. Das teilten die europäische Raumfahrtbehörde Esa und die britische Raumfahrtorganisation am Dienstag in London mit.

Die Bilder zeigen Veränderungen in Dicke und Form des Meereises. Erstmals sei ein kompletter Winterzyklus gemessen worden - von Oktober 2010 bis März 2011. Die Beobachtungen starteten mit dem Zufrieren des Ozeans im Herbst und endeten auf dem Höhepunkt der Eisdicke im März.

Auf dem Höchststand betrug das Volumen 14.500 Kubikkilometer. Künftig können damit die Veränderungen im Jahresvergleich aufgezeigt werden. Davon versprechen sich die Wissenschafter Rückschlüsse auf die Auswirkungen des Klimawandels.

"Nachhaltiges Management der Region"

"In den kommenden Jahren wird die Arktis eine sehr wichtige geopolitische Region werden", sagte Professor Volker Liebig, Direktor des Erd-Beobachtungsprogrammes der Esa. "15 bis 20 Prozent der weltweiten Reserven von Erdöl und Erdgas werden hier vermutet und es wird kürzere Seewege für die Schifffahrt geben, wenn das Eis schmilzt", betonte er. "Satelliten werden eine immer wichtigere Rolle im nachhaltigen Management dieser sensiblen Region spielen."

Beschleunigte Eis-Schmelze

Der Satellit misst die Dicke des Eises auf bis zu 20 Zentimeter genau und überträgt die Daten in Karten. Es handle sich um die erste Kartierung ihrer Art, die auf Daten eines Radar-Höhenmessers zurückgreift und deutlich genauere Resultate liefere als bei bisherigen Messungen. So könne das System etwa Bilder durch Wolken hindurch und bei längerer Dunkelheit machen.

Jedes Jahr erlebe das arktische Meer jahreszeitliche Veränderungen und das Abschmelzen großer Mengen von Treibeis. In den vergangenen zehn Jahren hätten Satellitenbilder eine Beschleunigung bei den Verlusten des Ozean-Eises gezeigt.

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