Vulkane auf Saturn-Mond Titan gefunden
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Wissenschaftler des Planetary Science Institute (PSI) haben Daten ausgewertet, die der Orbiter Cassini auf seinem Weg zum Saturn gesammelt hat. Dabei konnten sie in der nördlichen Polarregion des Saturn-Monds Titan Formationen erkennen, die den Vulkanen auf unserer Erde ähneln und bis heute aktiv sein könnten. Solche Kryovulkane wurden bereits seit 2005 auf dem Mond vermutet.
Kryovulkane formen sich bei besonders niedrigen Temperaturen und speien keine Lava, sondern Methan Kohlenstoffdioxid oder Wasser. Nun haben die Forscher Einstürze, erhöhte Wälle, Lichthöfe und Inseln gefunden, die auf solche vulkanischen Krater hinweisen.
Unterirdischer Ozean
In der Studie, die im Fachmagazin Journal of Geophysical Research: Planets erschien, vermuten die Wissenschaftler hinter den Kryovulkanen einen Beweis, dass Titan einen unterirdischen Ozean besitzt. Das wird bereits seit langem vermutet. Die vulkanische Aktivität weise zudem darauf hin, dass der Mond in seinem inneren Wärme entwickelt – und damit beste Voraussetzungen für außerirdisches Leben bietet.
Wasser-Fontänen
Ähnlich wie auf den Monden Europa und Eceladus gehen die Wissenschaftler nun davon aus, dass sich im Kern von Titan Hitze bildet. Sie löst Wasser-Fontänen aus, die durch seine Eisdecke brechen. Zudem vermutet das Forscherteam um Charles A. Wood, dass der erhitzte Kern dafür sorgt, dass das Eis auf der Oberfläche des Mondes schmilzt und das Wasser dann eruptiert. In einem Statement schreibt Wood: „Dass sich diese Merkmale in den Polarregionen, in der Nähe der Methanseen, befinden, kann darauf hinweisen, dass Methan, Stickstoff oder andere flüchtige Stoffe sie antreiben.“
Er vermutet, dass die Vulkane weiterhin aktiv sind: „Dass einige Krater noch frisch aussehen, kann bedeuten, dass der Vulkanismus auf Titan vor relativ kurzer Zeit aktiv war oder sogar bis heute anhält“, heißt es weiter.
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