US-SPACE-INDUSTRY

Elon Musk überlegt, das Spaceship für unbemannte Weltraumexpeditionen umzubauen

© APA/AFP/SPACEX/HO / HO

Science

Wie Elon Musk das Solarsystem erforschen will

Elon Musk will das Weltall erforschen. Der vermeintliche Anstoß dafür ist Ultima Thule. Zu einem Artikel über das mysteriöse Allobjekt schrieb Musk auf Twitter: „Wir sollten Sonden ins äußere Solarsystem schicken und hochauflösende Fotos und echte Farbbilder von diesen seltsamen Dingen machen. Vielleich gibt es da draußen ja ein Alien-Artefakt…“

Trotz der Anspielung auf das Alien-Artefakt scheint es Musk durchaus ernst zu meinen. In weiteren Tweets führt er seinen Plan aus. Ein Spaceship soll ausgeschlachtet werden, um möglichst wenig Eigengewicht zu haben. Dafür wird die Traglast maximiert. Das Ziel sei laut Musk, modifizierte Starlink-Satelliten ins All zu bringen, möglichst in die Nähe der äußeren Regionen unseres Sonnensystems.

Dazu würde die obere Stufe des Starships, also das eigentliche Raumschiff, genutzt werden. Diese fliegt unbemannt und wird geopfert. Nachdem die Satelliten ausgesetzt werden, wird sie nicht zur Erde zurückkehren. Durch die Modifikationen könnten laut Musk „ein paar dutzend Starlink-Satelliten“ aus den leeren Triebwerksschächten abgeworfen werden. Diese sollen dann ausschwärmen und herausfinden, „was da draußen ist.“

Antriebsfrage

Damit Musk sein Weltraum-Fotoalbum befüllen kann, müssten aber nicht nur das Spaceship, sondern auch die Starlink-Satelliten stark modifiziert werden. Diese Satelliten hat SpaceX entworfen, um ein weltumspannendes Satelliten-Internet zu ermöglichen. Diese sind dementsprechend für den Erdorbit und nicht für lange Reisen im All ausgelegt.

Die NASA-Sonde New Horizons, die Ultima Thule entdeckt hat, nutzt einen Nuklearantrieb. Die derzeitigen Starlink-Satelliten haben einen Solarantrieb. Die äußeren Bereiche des Solarsystems sind viel weiter weg von der Sonne. Um genügend Energie zu haben, müssten die Starlink-Satelliten also größere Solarpanele und größere, beheizte Batterien haben. Das wiederum erhöht das Gewicht und den Platzbedarf, weshalb das Starship weniger Satelliten transportieren könnte.

Auch wenn deshalb noch alles sehr theoretisch klingt, freuen sich Weltraum-Fans dennoch, dass Musk abseits des Mars Interesse am All zeigt. Wie ernst diese Pläne für den SpaceX-Chef selbst sind, lässt sich natürlich nicht sagen. Schließlich ist der Aufwand für ein Redesign des Spaceships und der Starlink-Satelliten deutlicher höher und mit mehr Kosten verbunden, als der Bau eines Flammenwerfers.

Hat dir der Artikel gefallen? Jetzt teilen!

Kommentare