OpenAI strauchelt: GPT-5 bleibt hinter Erwartungen zurück
Bei ChatGPT-Macher OpenAI läuft es gerade anscheinend nicht besonders rund. So stößt das Unternehmen bei der Entwicklung seines nächsten großen Sprachmodells GPT-5 auf unerwartete Hindernisse. Laut einem Bericht des Wall Street Journal bleibt das Projekt, intern als "Orion" bezeichnet, hinter den Erwartungen zurück.
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Das sagen namentlich nicht genannte Insider. Demnach gerät OpenAI auch gegenüber dem wichtigen Partner und Investor Microsoft in Erklärungsnot. Dieser wollte das neue Modell eigentlich bereits Mitte 2024 zu sehen bekommen. Bereits vor dem Bericht des Wall Street Journal berichtete The Information von Problemen bei der Entwicklung.
Kosten nicht gerechtfertigt
Nach 18-monatiger Entwicklungszeit entsprechen die bisherigen Ergebnisse nicht dem, was man sich eigentlich erhofft hatte. Obwohl GPT-5 Verbesserungen gegenüber seinen Vorgängern aufweist, würden diese bisher nicht die enormen Entwicklungskosten rechtfertigen.
OpenAI hat mindestens 2 große Trainingsabläufe durchgeführt, mit dem Ziel, Orion intelligenter zu machen. Jedes Mal traten neue Probleme auf und die Software blieb hinter den Ergebnissen zurück, die sich die Forscher erhofft hatten. Fehlschläge sind kostspielig: Ein 6-monatiges Training des Modells kann laut Schätzungen rund eine halbe Milliarde US-Dollar an Kosten für die Rechenleistung verschlingen.
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Ruder herumreißen
Derzeit versucht man bei OpenAI, neue Trainingsmethoden zu entwickeln. Dafür seien auch neue Mitarbeiter eingestellt worden, die entsprechende Trainingsdaten kreieren sollen.
Das Unternehmen hat bisher nicht auf Anfragen zu den Problemen reagiert. Es wurde jedoch bereits zuvor bestätigt, dass GPT-5 bzw. Orion heuer nicht mehr veröffentlicht wird.
OpenAI bekommt auch zunehmend den Konkurrenzdruck zu spüren. Firmen wie Google oder Anthropic haben in den letzten Monaten bedeutende Fortschritte bei ihren Modellen machen können. Beim ChatGPT-Macher ist man nun unter Zugzwang, Schritt zu halten.
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