Apple wegen alter iPods vor Gericht
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Vor einem US-Gericht soll demnächst ein unveröffentlichtes Video des 2011 verstorbenen Apple-Gründers Steve Jobs zu sehen sein, berichtet die „New York Times“. Bei Apple dürfte sich die Begeisterung darüber in Grenzen halten. Denn dem Konzern drohen in dem Prozess Strafzahlungen von bis zu 350 Millionen Dollar.
„Kartellrecht verletzt“
Zwei Kläger werfen Apple vor, mit technischen Maßnahmen den Preis seines Musik-Players iPod künstlich in die Höhe getrieben zu haben. Apple habe verhindert, dass mit dem iPod auch Musik-Downloads anderer Anbieter abgespielt werden könnten, so die Kläger. Sie sehen dadurch das Kartellrecht verletzt. Apple habe Kunden vom Kauf günstigerer Musik-Player abgehalten.
Apple, das diese Praxis schon vor Jahren einstellte, rechtfertigt sich damit, dass es damit die hohe Qualität der Musikfiles sicherstellen wollte. Die Maßnahmen hätten keinerlei Auswirkungen auf die iPod-Preise gehabt, so die Anwälte des Konzerns.
Belastende E-Mails
Bei dem Prozess werden auch alte E-Mails von Steve Jobs verlesen werden, die bereits den Weg an die Öffentlichkeit gefunden haben. In einem E-Mail schrieb Jobs, Apple müsse sicherstellen, dass die Musik des iTunes-Konkurrenten Musicmatch nicht mit dem iPod abgespielt werden könne.
Jobs E-Mails haben Apple bereits in anderen Rechtsstreitigkeiten in die Bredouille gebracht. In einem Rechtsstreit über die Rekrutierung von Angestellten strebte der Elektronikkonzern deshalb einen Vergleich in der Höhe von 324 Millionen Dollar an, der der zuständigen Richterin aber zu niedrig erschien. Ein Prozess in der Angelegenheit soll im April 2015 beginnen. Auch bei Preisabsprachen für E-Books dienten Jobs Mails als Beweismaterial.
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