Glasfaserkabel: EU und Lateinamerika planen USA-Bypass
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Zwischen Europa und Lateinamerika soll erstmals ein Glasfaserkabel für direkte Internet- und Telefonverbindungen verlegt werden. Die EU stellt 26,5 Mio. Euro für das Projekt bereit, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker beim EU-Lateinamerika-Gipfel am Mittwoch in Brüssel. Geplant ist ein Breitband-Anschluss zwischen Lissabon in Portugal und Fortaleza in Brasilien.
Bisher läuft die Kommunikation zwischen den Kontinenten stets über Nordamerika. "Einige Leute haben dabei ein ungutes Gefühl", sagte ein EU-Diplomat. Im Zuge des NSA-Skandals war bekannt geworden, dass der US-Geheimdienst Glasfaserkabel anzapft, um Internetdaten auszuspähen.
Fertigstellung bis 2017
Das neue Kabel, von dem alle lateinamerikanischen Länder profitieren sollen, kann für Internet- und Gesprächsdaten genutzt werden. Die Arbeiten sollen sobald wie möglich beginnen und bis 2017 abgeschlossen sein. Die Pläne hatte ein privates brasilianisch-spanisches Konsortium entwickelt.
Bei dem zweitägigen EU-Lateinamerika-Gipfel treffen sich 42 Staats- und Regierungschefs, darunter Bundeskanzlerin Angela Merkel.
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