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KONTROLLE

Körperscanner in Frankfurt im Einsatz

Als erster deutscher Flughafen setzt Frankfurt seit Freitag Körperscanner für USA-Reisende ein. Die Benutzung der drei Durchleuchtungsgeräte sei freiwillig und zunächst wegen der höheren Sicherheitsanforderungen auf die USA beschränkt, teilte die Bundespolizei am größten deutschen Flughafen mit. Nach den EU-Bestimmungen dürfen Passagiere nicht dazu gezwungen werden, durch einen Körperscanner zu laufen. Die Alternative sei dann eine manuelle Kontrolle, sagte ein Sprecher der deutschen Bundespolizei. Die Geräte werden nach Darstellung der Bundespolizei im Normalbetrieb eingesetzt. Der Datenschutzbeauftragte der Bundesregierung, Peter Schaar, sprach hingegen in einer Aussendung von Probebetrieb.

Die neuen Geräte zeigen keine Körperbilder, sondern markieren an einem Piktogramm die zu kontrollierenden Stellen am Körper, wie es in der Mitteilung der Bundespolizei heißt. „Die Geräte arbeiten mit aktiver Millimeterwellentechnologie, welche keine gesundheitlichen Auswirkungen hat.“

Probelauf in Hamburg
„Wir sind die ersten, die die Körperscanner der neuen Generation verwenden. In Hamburg gab es aber schon mal einen Probelauf mit der Generation davor“, sagte Altenhofen. 2010/2011 waren die Körperscanner dort für zehn Monate erprobt worden. Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) entschied anschließend, es sei für einen flächendeckenden Einsatz zu früh, weil die Geräte noch zu häufig Fehlalarme auslösten, die aufwendige Nachkontrollen notwendig machten. „Die in der Zwischenzeit erreichten Verbesserungen der Leistungsfähigkeit ermöglichen den Einsatz dieser zukunftsweisenden Technologie“, so die Bundespolizei am Freitag.

Nach einem vereitelten Terroranschlag am 25. Dezember 2009 über Detroit war in Deutschland eine heftige Debatte über die Technologie entbrannt, die damals noch als „Nacktscanner“ verschrien war. Ein Mann hatte an Bord einer US-Maschine versucht, das Flugzeug mit einem Gemisch aus Pulver und Flüssigkeit zu sprengen. Die üblichen Sicherheitsschleusen mit Metalldetektoren finden solche Stoffe nicht. Im Gegensatz dazu entdeckten Scanner mit hoher Treffsicherheit versteckte Keramikmesser und flüssige oder pulverförmige Sprengstoffe, hieß es aus dem Bundesinnenministerium.

Datenschützer prüfen
Der Datenschutzbeauftragte Schaar sagte: „Beim Einsatz dieser Technologie muss sichergestellt sein, dass weder Körperkonturen noch Geschlechtsmerkmale, künstliche Körperteile oder medizinische Hilfsmittel angezeigt werden.“ Die Daten dürften auch nicht über den Scanvorgang hinaus gespeichert oder übertragen werden. Er werde überprüfen, dass dies in Frankfurt eingehalten werde.

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