Label aus Österreich erleichtert Kauf von HDMI-Kabeln
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Mit HDMI-Kabeln wird viel Schindluder getrieben. Einerseits gibt es sehr günstige Modelle, die nicht korrekt abgeschirmt sind oder schon nach ein paar Mal ein- und ausstecken einen Wackelkontakt oder Kabelbruch erleiden. Andererseits gibt es auch HDMI-Kabel, die mehr als 100 Euro kosten und kaum anders als ein 15-Euro-Modell sind.
Mit einem neuen Zertifikat will HDMI Licensing, die Organisation hinter dem HDMI-Standard, etwas Ordnung in das Kabelchaos bringen. Mit dem Zertifikat sollen HDMI-Kabel ausgezeichnet werden, die zur Übertragung von UHD-Inhalten mit 60 Bildern pro Sekunde und für eine Bandbreite von 18 Gbps geeignet sind. Zudem dürfen die zertifizierten Kabel gewisse EMI-Werte nicht überschreiten. Dies soll verhindern, dass sich die Strahlung negativ auf die Leistung des WLANs auswirkt.
Technische Lösung aus Österreich
Die technische Lösung für das Zertifikat stammt aus Österreich und wurde vom Salzburger Start-up Authentic Vision entwickelt. Eine Kombination aus verschlüsselten QR-Code mit einem zufällig generierten Hologramm sorgt dafür, dass das Etikett fälschungssicher ist. Das nicht reproduzierbare Label ermöglicht Herstellern auch den direkten Kontakt mit ihren Kunden. Scannen Käufer von zertifizierten HDMI-Kabeln das Label mit einer Smartphone-App, werden sie auf die Herstellerseite weitergeleitet, auf der Informationen zum Produkt zu lesen sind. Das Spin-off der Fachhochschule Salzburg belegte mit seiner Entwicklung beim futurezone Award 2014 in der Kategorie Start-ups den zweiten Platz.
Vorteile
Für den Kunden hat das Label zwei wesentliche Vorteile. Kauft er nur noch zertifizierte HDMI-Kabel, sollte er keine Probleme mehr mit vermeintlichen Schnäppchen-Kabeln haben, die nicht korrekt funktionieren. Da auch alle zertifizierten Kabel demselben Standard entsprechen, muss er sich nicht mehr fragen, ob das das 20-Euro-Kabel denselben Anforderungen wie ein 50-Euro-Kabel standhält.
Zertifizierte Kabel werden vermutlich etwas teurer sein als HDMI-Kabel ohne Zertifikat, die aber trotzdem möglicherweise dieselbe Leistung bringen. Der Kunde zahlt im Grunde also einen Aufpreis für die Qualitätssicherung. Erste HDMI-Kabel mit dem neuen Zertifikat sollen Anfang 2016 auf den Markt kommen.
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